Ermittlungszeitraum: 20. bis 26. Juli 2020
Belletristik
Viel ist diese Woche in den Belletristik-Listen passiert. Unter anderem ist Bestseller-Garant Bernhard Schlink mit seinem neuen Erzählband „Abschiedsfarben“ (Diogenes) auf Platz 2 hinter Delia Owens‘ „Der Gesang der Flusskrebse (Hanserblau) vorgeprescht. In „Abschiedsfarben“ nimmt sich der 76-jährige Schriftsteller in neun Erzählungen dem Motiv der Vergangenheitsbewältigung an. „Seine Prosa ist zugänglich für jeden Leser, geschrieben in einer klaren, ruhig fließenden Sprache, die stilistische Effekte nicht benötigt. Bernhard Schlinks neuer Erzählband „Abschiedsfarben“ ist ein ebenso unangestrengtes wie menschennahes Alterswerk“, schreibt Ursula März in Deutschlandfunk Kultur.
Auf Platz 19 steigt in dieser Kalenderwoche Nicolas Mathieus „Rose Royal“ (Hanser) ein. Auf nur 95 Seiten erzählt er vom Schicksal der 50-jährigen Rose aus Ostfrankreich. Es ist der zweite Roman von Nicolas Mathieu, der für sein Debüt den wichtigen Prix Goncourt 2018 gewann. „Das neue Büchlein ist nur ein Fünftel so umfangreich wie der Vorgängerroman, aber kaum weniger beeindruckend“, so Alexander Solloch im NDR.
Romantischer wird es im Belletristik Paperback. Dort steigen Kelly Moran mit dem zweiten Band ihrer Wildflower-Summer-Reihe („In diesem Moment“, Rowohlt, Platz 18) und Katharina Herzog mit dem vierten Band ihrer Reihe Farben des Sommers ("Wo die Sterne tanzen", Rowohlt, Platz 13) neu ein. Auch ganz frisch: Gilly MacMillans Spannungsroman „Die Nanny“ (blanvalet) auf Platz 23.
Außerdem neu bei den Belletristik-Bestsellern:
- HC, Platz 14: „Der Bluthund“ (blanvalent) von Lee Child ist bereits der 22. Teil der Jack-Reacher-Romane“. Er ist bereits 2017 auf Englisch erschienen.
- HC, Platz 22: „Tage mit Felice“ (Rotpunkt) von Fabio Andina „ist ein minimalistischer Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal“, beschreibt der Verlag auf seiner Website.
Sachbuch
Während es bei den Ratgebern bis auf ein paar altbekannte Wiedereinsteiger wie das Kochbuch „Vegan Foodporn“ von Bianca Zapatka (Riva, Platz 18) keine Bewegung gab, haben es hauptsächlich historische Sachbücher in die Sachbücher Bestseller geschafft. Darunter „Der Unfehlbare“ (C.H. Beck) auf Platz 14. Dort schildert Kirchenhistoriker Hubert Wolf den Weg vom längst amtierenden Papst der Geschichte (1846 – 1878), Pius IX.
Außerdem frisch eingestiegen auf Platz vier der Sachbuch Taschenbuch-Charts ist Eliot Weinbergers „Neulich in Amerika“ (Berenberg Verlag). Er gilt als einer der meist beachteten amerikanischen Essayisten. Seine politischen Kommentare über die amerikanische Politik unter Bush und Trump sind nun zum ersten Mal auf Deutsch erschienen – „Tableau des Schreckens“ titelt die Zeit. Weinberger lässt weder den Irankrieg, homophobe und rassistische Äußerungen der Präsidenten oder Trumps Umgang mit dem Coronavirus außen vor.
Der Link zu den Wochenlisten:
https://www.boersenblatt.net/news/bestseller