Amazons Marktmacht reicht in den stationären Handel rein
Der Einfluss von Amazon strahlt laut einer neuen Analyse auf den stationären Handel aus und bestimmt auch das Online-Kaufverhalten.
Der Einfluss von Amazon strahlt laut einer neuen Analyse auf den stationären Handel aus und bestimmt auch das Online-Kaufverhalten.
Ob Mode, Möbel oder Elektronik: Das Marktplatzgeschäft im Internet boomt, wie der E-Commerce-Marktforscher ECC KÖLN am Montag (11. September) in Köln mitteilte. 73 Prozent der Verbraucher sähen in Marktplätzen einen einfachen und bequemen Einstieg in den Online-Einkauf.
In der Praxis heiße das meist: Amazon. Der US-Marktplatzriese sei für viele die erste Anlaufstelle – weit vor anderen etablierten Marktplätzen (eBay, Zalando und Co.), lokalen Marktplätzen oder neuen Anbietern mit Waren aus Asien wie Wish, Temu oder AliExpress. Zu diesen und weiteren Ergebnissen komme der neue "Trend Check Handel Vol. 8" des ECC KÖLN, der neben dem aktuellen Konsumverhalten oder besser der Konsumzurückhaltung auch den Status quo des Online-Marktplatzgeschäfts in Deutschland untersuche.
Bevor ein Produkt gekauft wird, so die Mitteilung, holen sich die Konsumenten die unterschiedlichsten Informationen ein. Und zwar unabhängig davon, ob der Kauf letztlich im Geschäft oder online erfolgt: Amazon sei die Informationsquelle Nummer eins vor dem Kauf. Rund einem Drittel aller stationären Käufe gehe eine Informationssuche bei Amazon voraus. Bei Onlinekäufen sei es sogar jeder zweite Kauf, bei dem man sich vorher gezielt auf Amazon informiere.
Wäre Amazon als Kaufkanal nicht mehr verfügbar, würden 20 Prozent der Konsument:innen in der Folge weniger kaufen. 2019 sei dieser Wert mit 10 Prozent gerade erst zweistellig gewesen. Umso mehr profitierten vor vier Jahren von einem hypothetischen Wegfall von Amazon andere Onlineshops: 61 Prozent gaben damals an, alternativ woanders im Netz kaufen zu wollen – heute ist es noch jede:r Zweite (55 Prozent). Den Wechsel in den stationären Handel würde ein Viertel (26 Prozent) der Befragten als Alternative zu Amazon erwägen – auch dieser Wert fiel leicht im Vergleich zu 2019 (29 Prozent).