Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei klar, dass die Darstellung von Judentum, jüdischer Geschichte und weiteren angrenzenden Themen in Bildungsmedien entscheidend für den Umgang mit Judentum und Antisemitismus in der Schule ist, heißt es in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund brauche es einen verbindlichen Rahmen, in dem sich Lehrkräfte und Hersteller von Bildungsmedien bewegen können.
Dazu die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch: "Mit der Einrichtung der gemeinsamen Arbeitsgruppe 'Judentum in Bildungsmedien' setzt die Kultusministerkonferenz ihre langjährige enge Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland fort und richtet den Fokus nun auf Schulbücher und Unterrichtsmaterialien. Noch immer finden sich dort Darstellungen des Judentums und verwandter Themen, die Vorurteile und Stereotype bedienen. Gemeinsam mit dem Verband Bildungsmedien sollen nun Richtlinien für eine differenzierte und fachlich korrekte Darstellung des Judentums und damit verbundener Themenbereiche erarbeitet werden. Diese sollen auch Lehrkräfte für vorurteilsbeladene und einseitige Darstellungen sensibilisieren und ihnen die Auswahl von geeigneten Unterrichtsmaterialien erleichtern."
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte: "In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht, um jüdische Geschichte, Religion und Kultur in der Schule angemessener zu vermitteln. Auch in der Frage, wie mit Antisemitismus in der Schule umzugehen ist, sind wir vorangekommen. Auf Basis dieser Zusammenarbeit wollen wir nun in einem nächsten Schritt ganz konkret einen Rahmen für eine sachlich korrekte, vorurteilsfreie, unverzerrte und differenzierte Darstellung des Judentums setzen. Dabei wollen wir ganz gezielt neben den Lehrkräften die Akteure ansprechen, die für die Erstellung, Bewertung und Genehmigung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterialen verantwortlich sind."
"Die Bildungsmedienanbieter in Deutschland setzen sich dafür ein, ein differenziertes Bild zum Judentum, seiner Geschichte und zu jüdischem Leben und Glauben in der Gegenwart zu zeigen und Stereotypen entgegenzuwirken", erläuterte Ilas Körner-Wellershaus, Vorsitzender des Verband Bildungsmedien e. V. Um dieses Anliegen umzusetzen und ihre Materialien zu verbessern, stehen die Bildungsmedienanbieter im Dialog mit Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Religion. "Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Bildungsmedien inhaltlich und qualitativ abgesichert sind", sagte Körner-Wellershaus: "Damit legen die Bildungsmedienanbieter eine wichtige Grundlage, Vorurteilen entgegen zu treten und die Vielfalt des Judentums darzustellen."