Umfrage zum Jahreswechsel (2): Nadine Föhse

"Ich wünsche mir mehr Verständnis füreinander"

9. Dezember 2024
Kai-Uwe Vogt

Nadine Föhse hat manche KI-Entwicklungen "mit Wut im Bauch" verfolgt, bereitet ein Jubiläum vor und wünscht sich, dass die Branchenplayer für einander mehr Verständnis haben. Die Autorin und neu gewählte Vorsitzende des Selfpublisher-Verbands hat unsere Frage zum Jahreswechsel beantwortet. 

Nadine Föhse

Nadine Föhse

Darüber habe ich mich sehr gefreut:

Mein ganz besonderer Höhepunkt war 2024 meine Wahl zur Vorstandsvorsitzenden des Selfpublisher-Verbands e.V. Durch das Vertrauen der Mitglieder darf ich in die Fußstapfen von Tamara Leonhard treten und in der nächsten Zeit für die Rechte der verlagsunabhängigen Autor:innen im deutschsprachigen Raum einstehen. Diese Aufgabe erfüllt mich mit Stolz und Vorfreude!

Das hat mich geärgert:

2024 stand für mich ganz im Zeichen der weitreichenden Änderungen in Bezug auf Künstliche Intelligenz. Leider gab es hier immer wieder Vorfälle, in denen die Möglichkeiten von KI für "unlautere" Zwecke, etwa um Bücher und Texte zu plagiieren, genutzt wurden. Diese Entwicklung habe ich durchaus mit Wut im Bauch verfolgt.

Meine Lieblingslektüre 2024:

Ich lese viele Bücher von Kleinverlagen und verlagsunabhängigen Autor:innen. Eines meiner Highlights war die "Buchwächter"-Reihe von Andreas Hagemann. 

2024 stand für mich ganz im Zeichen der weitreichenden Änderungen in Bezug auf Künstliche Intelligenz. Diese Entwicklung habe ich durchaus auch mit Wut im Bauch verfolgt.

Was auf meiner Agenda für 2025 steht:

Meine Agenda 2025 besteht aus allerlei spannenden Selfpublishing-Themen. Ein besonderer Punkt ist das große Jubiläum: Der Selfpublisher-Verband e.V. wird 10 Jahre alt. Das möchten wir natürlich gebührend feiern. Auch auf die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig freue ich mich sehr, da wir hier viele Verbandsmitglieder, Fördermitglieder und andere Akteure der Branche treffen werden.

Das muss sich 2025 in der Branche ändern: 

Ich wünsche mir mehr Verständnis füreinander. Ob Unterhaltungsliteratur, Belletristik, Sachbuch, Kleinverlag, Publikumsverlag, Selfpublishing, Romance, Horror, Krimi oder Fantasy - wir alle sind leidenschaftliche Buchmenschen und sollten einander die Liebe zum geschriebenen Wort gönnen. Außerdem wünsche ich mir mehr Sichtbarkeit für Selfpublisher:innen. Wir schreiben großartige Geschichten, die es wert sind, gelesen zu werden.

 

Was mir wirklich so richtig egal war:

Unnötige Dramen auf Social Media-Plattformen interessieren mich mittlerweile nicht mehr. Ob jemand lieber Fantasy mit oder ohne Liebesgeschichte liest oder welche Tropes gerade besonders spannend (oder langweilig) sind, ist mir wirklich egal. Ich plädiere dafür, dass wir alle einfach das lesen und schreiben, was uns besonders viel Spaß macht.

 

Zur Person

Nadine Föhse hat Germanistik und Niederlandistik studiert und sich 2017 als Texterin und Lektorin selbstständig gemacht; heute ist sie Autorin, Texterin, Korrektorin und Sensitvity Readerin. Sie veröffentlicht Romane und Kurzgeschichten als Selfpublisherin. Mehr Informationen gibt es hier!