Börsenblatt-Umfrage

Wünsche und Sorgen für 2024

11. Januar 2024
Redaktion Börsenblatt

2024 hat begonnen – und wir wollten wissen, mit welcher Stimmung unsere Leser:innen den Jahreswechsel erleben. Die Mehrzahl zeigt sich optimistisch. Trotzdem sind steigende Kosten und politische Fragen in der Buchbranche Anlass, dem neuen Jahr auch mal misstrauisch zu begegnen.

Im ersten Teil der Umfrage konnten die Teilnehmer:innen angeben, mit welchem Gefühl sie ins neue Jahr starten. Fast 45 Prozent gaben an, aufgeräumt 2024 zu betreten, rund 23 Prozent entschieden für die Option "aufgeweckt". Beinahe 14 Prozent entschieden sich, aufgeregt zum Jahreswechsel zu sein. 18,5 Prozent teilten im Freistil andere Angaben zur Stimmung mit. "Unmotiviert" fühlte sich da der eine, "zuversichtlich" und "buchverliebt" der andere. Ein bleibendes Erschöpfungsgefühl gab ein weiterer Teilnehmender an, verständlich, bei dem von Krisen durchzogenen 2023. Pessimistisch waren gleich zwei: "Weil der Buchmarkt nicht leichter wird". Dazu passen auch Stichworte wie "vorsichtig", "mit viel Sorgen" und "verhalten". 

Bei der Preisgestaltung wird es ernst

Darauf aufbauend konnten die Börsenblatt-Leser:innen mitteilen, was sie sich speziell für den Buchhandel im neuen Jahr wünschen. Das Finanzielle zuerst: Gewünscht wurden sich häufig höhere Buchpreise – hier auch explizit das Wegfallen der Cent-Beträge am Ende – sowie bessere Konditionen bei Verlagen. Erhöhte Kosten bei Personal und Transport der Barsortimente müssen schließlich irgendwie bezahlt werden können, gab eine teilnehmende Person an. Zwischenbuchhandel und Transportwesen müsse dabei so organisiert werden, dass alle Beteiligten ihr Auskommen haben, schrieb ein weiterer Teilnehmer und betonte die Verantwortung aller Branchenteilnehmer. Auch das Fortbestehen der Buchpreisbindung wurde als Wunsch genannt.

Die Kleinen fördern

Die Wichtigkeit und Präsenz von Indie-Verlagen fand deutlichen Eingang in die Wünsche der Teilnehmer:innen: mehr Sichtbarkeit für kleine Verlage wurde gefordert, Vielfalt, "Kunden Entdeckungen zu ermöglichen" durch unbekanntere Titel, mehr Diversität statt Mainstream, viele neue und junge Autor:innen, weniger Massenware, mehr Kleinverlage. Mehr Steuern für Amazon. Büchern dabei auch eine Chance geben, die nicht sofort Erfolg verzeichneten, schrieb eine Person, denn: "Bücher brauchen heute länger, bis sie bekannt werden". Die Spiegel-Besteller-Plätze seien dabei sehr "starr", die Letztplatzierten fest an die gleichen Titel vergeben.

Mut und Optimismus hilft

Wie die Herausforderungen angegangen werden können? "Mehr Optimismus und Anpacken statt Jammern", schlägt eine Person mit Augenzwinkern vor. Gelassenheit wünscht sich jemand anderes. Das Lesen noch stärker zu fördern, vor allem bei jungen Leser:innen, ist ein oft genannter Wunsch. Auch bei Kindern Lesefreude erwecken! Dabei auch mehr Aufmerksamkeit auf Buchhandlungen lenken: "Besseres Standing in der örtlichen Presse und diesbezüglich stärkere Lobbyarbeit durch den Börsenverein", wünscht sich eine der teilnehmenden Leser:innen.

Mit den Wünschen nach Mut, Aufwind, Neugier und Selbstvertrauen kann 2024 bestimmt stabilen Umsatz und interessierten Kund:innen bescheren. Vielleicht ist 2024 ja auch das Jahr, indem dieser Wunsch in Erfüllung geht: "Dass sich eine gewisse Normalität einpendelt, aber auch der Mut und die Aufgeschlossenheit neue Wege zu gehen." Wenn dann auch noch die Logistik mitspielt und verlässlich die Buchhandlungen wie gewünscht beliefert, kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

Danke für Ihre Teilnahme und die Impulse für ein erfolgreiches, aufregendes neues Jahr.