Pandemie und Kriege

Wort des Jahres 2023: „Krisenmodus“ – „leseunfähig“ auf Platz 3

8. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Das gab die GfdS am Freitag (8. November) in Wiesbaden bekannt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Begriffe „Antisemitismus“ und „leseunfähig“.

Eine Jury wählte diese Rangfolge aus einer Liste von zehn Wörtern, die aus ihrer Sicht die öffentliche Diskussion der vergangenen Monate dominiert und das Jahr wesentlich geprägt haben.

Andrea Ewels, Geschäftsführerin der GfdS, erklärte, die Liste spiegele die aktuelle, eher düstere Realität wider. Seit 2020 befinde sich die Gesellschaft im „Krisenmodus“, hervorgerufen durch Ereignisse wie die Corona-Pandemie, den Einmarsch Russlands in die Ukraine, die Energiekrise, Bildungsprobleme und den Angriff der Hamas auf Israel.

Wort des Jahres 2023: Vom Ausnahmezustand zum Alltag

Ewels betonte, dass der Ausnahmezustand mittlerweile zum Alltag geworden sei, was bei vielen Menschen Angst, Unsicherheit und Hilflosigkeit auslöse. Die Ungewissheit über die weitere Entwicklung sei allgegenwärtig.

Für die „Wörter des Jahres“ 2023 wurden rund 1.800 Vorschläge aus verschiedenen Medien und der Öffentlichkeit berücksichtigt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache betonte, dass bei der Auswahl nicht die Häufigkeit, sondern die Bedeutung und Popularität eines Ausdrucks ausschlaggebend seien. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien neutral und ohne Wertung oder Empfehlung zu verstehen.