„In vielen Übersetzungsbereichen hat KI bereits Einzug gehalten und Übersetzende werden zunehmend als bloße Bearbeiter:innen (Post-Editor:innen) angefragt, die neben der gewohnten Fachkompetenz nun allerdings auch noch eine geschärfte Aufmerksamkeit für die spezielle Fehlerhaftigkeit von Maschinenoutput aufbringen müssen. „Produktionssteigerung“ rückt in den Mittelpunkt auf Kosten von Qualität, Kreativität und angemessenen Arbeitsbedingungen. Diese Entwicklung erzeugt auch bei Literaturübersetzenden Verunsicherung, Misstrauen und Resignation. Sollte sie im Bereich der Literatur Verbreitung finden, sehen wir den kulturellen Auftrag des Literaturübersetzens und die Zukunft des Berufs gefährdet. Wenn nicht mehr der Mensch, sondern die Technik im Mittelpunkt steht, werden wir zu Zuarbeiter:innen von Maschinen degradiert. Die Kosten für Sprachverfall und soziale Verwerfungen tragen wir und die Gesellschaft, während KI-Konzerne die Gewinne einfahren. Damit könnte nicht nur der Beruf des Literaturübersetzens unattraktiver werden. Wir würden eine Kulturtechnik aufgeben, die darauf beruht, dass Menschen aus allen Nuancen der Sprache schöpfen und sich über Texte begegnen und erfahren“, heißt es im Offenen Brief.
Darin fordern die Verbände A*dS – Autorinnen und Autoren der Schweiz , IGÜ – Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke (Österreich) und
VdÜ – Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (Deutschland) im Wortlaut: