Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) hat angekündigt, das Buch „Angst, Politik, Zivilcourage“ aus dem Handel zu nehmen. Dies geschehe nach einer eingehenden Prüfung, die erhebliche Bedenken gegen den Inhalt des Buches ergeben habe. Das GEP, das sich nach eigenen Angaben für eine demokratische, gerechte, nachhaltige und friedliche Gesellschaft einsetzt, sieht mit der Publikation eine rote Linie überschritten.
Die Problematik des Buches, das in der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig (EVA) erschienen ist, wurde kürzlich von Prof. Kristin Merle und Hans-Ulrich Probst in der evangelischen Zeitschrift „Zeitzeichen“ aufgezeigt. Sie weisen darauf hin, dass wesentliche Passagen des Buches demokratiefeindliche, geschichtsrevisionistische, verschwörungsideologische und antisemitische Narrative stützen.
Besonders bedenklich seien Aussagen in dem Buch, die in direktem Widerspruch zu den Standards evangelischer Publizistik stünden und die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten. Dazu gehört explizit eine zutiefst antisemitische Äußerung, die die Opfer der Terroranschläge auf die Olympischen Spiele 1972 in widerwärtiger Weise diffamiert. Das GEP verurteile solche Angriffe auf das Schärfste und habe die Angehörigen der Opfer um Entschuldigung gebeten, teilte das Medienhaus am Mittwoch (8. November) in Frankfurt mit.