Familie, Freunde, Weggefährten und die Buchbranche haben sich am Donnerstag in Meerbusch in einer bewegenden Trauerfeier von "BuchMarkt"-Herausgeber Christian von Zittwitz verabschiedet.
Friedhofskapelle in Meerbusch
Eine große Trauergesellschaft, zu der zahlreiche Persönlichkeiten aus der Branche zählten, hat „BuchMarkt“-Gründer Christian von Zittwitz am Donnerstag (31. August) die letzte Ehre erwiesen. Die Friedhofskapelle in Meerbusch fasste bei weitem nicht alle, die gekommen waren, sodass viele Trauernde den evangelischen Gottesdienst draußen per Lautsprecher verfolgten. Den Boden der Kapelle bedeckte ein Teppich aus Blumenkränzen mit Botschaften, die die große Wertschätzung für von Zittwitz ausdrückten.
„Wir nehmen Abschied von einem Menschenfreund, der mit vielen Menschen verbunden und in jeder Begegnung einmalig war“, würdigte die Pastorin den am 21. August verstorbenen von Zittwitz. Er sei ein Mentor für viele gewesen, ein Freund, eine facettenreiche und lebendige Persönlichkeit: „Er wird fehlen.“ Sichtbar wurde die Bedeutung des Branchenkenners durch die vielen Verleger, Buchhändler, Autoren und Buchmenschen in und vor der alten Kapelle, die ihn auf seinem letzten Weg begleiten wollten.
Christian von Zittwitz
Unter den Trauergästen waren beispielsweise die Buchhändler Jürgen Könnecke und Ulrich Ohm, aus dem Zwischenbuchhandel Marga Winkler, von Verlagsseite Felicitas Feilhauer, Rüdiger Salat, Reinhold Joppich, Wolfgang Hölker, Ulrich Störiko-Blume, Markus Klose und die Börsenvereinsvorsteherin und Verlegerin Karin Schmidt-Friderichs. Von den Landesverbänden des Börsenvereins waren Anja Bergmann und Tom Erben vertreten. Auch die FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann und Alexander Skipis, ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, kamen zur Trauerfeier, ebenso wie Buchgestalter Rainer Groothuis, eBuch-Geschäftsführer Julian Müller und Vorständin Angelika Siebrands, die den „BuchMarkt“, Zittwitz‘ Lebenswerk, fortführen werden.
Die Menschen seien dankbar, ihn gekannt zu haben, so die Pastorin: „Das spiegelt sich in den unzähligen Würdigungen wider, die es anlässlich seines Todes gegeben hat.“ Seine Krankheit habe der 79-Jährige bekämpft, größtenteils auch ignoriert: „Er konnte gut verdrängen und machte es so auch den anderen leichter, damit umzugehen.“
Die Liebe, deren wichtigste Basis Selbstliebe und Empathie seien, habe für Christian von Zittwitz in seinem ganzen Leben eine wichtige Rolle gespielt, führte die Pastorin aus. Seine erste große Liebe habe er mit 22 Jahren gefunden, als er den „BuchMarkt“ gegründet habe – bis zu seinem Tod sei er in der Branche tätig und für alle erreichbar gewesen. Für das, was er tat, sei er immer und bis zuletzt voller Leidenschaft gewesen: „All you need is love.“
1975 habe er dann seine große Liebe Dorothee von Zittwitz geheiratet; die bereits 2016 verstorbene Buchhändlerin war als Mrs. Books in Meerbusch ebenso bekannt wie beliebt. Neben ihr wurde seine Urne auch anschließend beigesetzt. Geschmückt nicht nur von den zahlreichen Blumen, Blütenblättern und Tannenzweigen, sondern auch von besonders schönen Papierblumen, die das Team von Mrs. Books aus Buchseiten gebastelt hatte.
Zittwitz, der drei Kinder hat, sei immer ein Familienmensch gewesen, als liebender Opa habe er die Zeit mit seinen Enkelkindern genossen, gutes Essen und guten Wein geliebt: „All you need is love.“
Und schließlich sei die Liebe stärker als alles andere, zitierte die Pastorin nicht nur den bekannten Psalm aus dem ersten Paulus-Brief an die Korinther („Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“), sondern trug auch einen Text des Kabarettisten Hans Dieter Hüsch vor:
„Die Liebe eines Menschen
kannst du nicht begraben,
sie mit Erde zuschaufeln,
wie Urnenasche in den Wind zerstreuen.
Die Liebe eines Menschen
vervielfältigt sich mit seinem Tod
unter den Lebenden tausendfach,
die Liebe kannst du nicht begraben.“
