Hochwasser in Süddeutschland

Sind Buchhandlungen betroffen?

5. Juni 2024
von Börsenblatt

In den Nachrichten sind seit Tagen die Bilder des verheerenden Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg zu sehen. Die entsprechenden Landesverbände im Börsenverein des Deutschen Buchhandels sind gerade dabei zu ermitteln, ob Buchhandlungen betroffen sind. Ein Zwischenstand – den wir laufend ergänzen.

Das aktuelle Hochwasser in Süddeutschland: Verheerende Fluten und Feuerwehr im Dauereinsatz

"Inzwischen haben wir die meisten Buchhandlungen in den betroffenen Gebieten erreicht – und glücklicherweise noch keine Schadensmeldung bekommen", sagt Barbara Voit, Landesverband Bayern in Börsenverein, auf Anfrage (Stand: 4. Juni, vormittags). "Allerdings fehlen uns noch drei Buchhandlungen, die wir bisher nicht erreicht haben – hoffentlich kein schlechtes Zeichen." Und nun gelte es natürlich noch abzuwarten, wie sich die Pegelstände in Regensburg und Passau auswirken.

Wie kann der Landesverband betroffenen Buchhandlungen helfen? Man helfe etwa mit Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten, so Barbara Voit. 

Update, 5. Juni, 10.25 Uhr: Inzwischen hat der Landesverband Bayern alle Mitglieds-Buchhandlungen in den seit dem vergangenen Wochenende vom Hochwasser betroffenen Gebieten erreicht und glücklicherweise bisher keine gravierenden Schäden gemeldet bekommen, so Babara Voit: "Leider müssen wir aber nach wie vor abwarten, wie sich die Situation entlang der Donau im östlichen Bayern, also insbesondere in Regensburg und Passau, entwickelt. Dort sind die Pegelstände immer noch sehr hoch und die Lage sehr kritisch."

  • Kontakt zum LV Bayern für betroffene Buchhandlungen: hier

"Wir werden heute die Buchhandlungen in den Hochwassergebieten kontaktieren und unsere Hilfe anbieten", erklärt Tom Erben, Geschäftsführer des Landesverbands Baden-Württemberg im Börsenverein am Morgen des 4. Juni auf Anfrage. 

  • Kontakt zum LV Baden-Württemberg: hier

Sozialwerk hilft Mitarbeiter:innen

"Die Bilder, die uns derzeit aus Bayern und Baden-Württemberg erreichen, sind zum Teil schockierend", sagt Rolf Nüthen, Geschäftsführer des Sozailwerk des Deutschen Buchhandels. "Noch ist das ganze Ausmaß der Überflutungen ja noch nicht abzusehen, insbesondere die Folgen für die Betroffenen – es steht zu befürchten, dass auch die Mitarbeiter:innen und Inhaber:innen von Buchhandlungen und Verlagen betroffen sind." Nüthen weist darauf hin, dass das Sozialwerk vom Hochwasser betroffene Branchenmitglieder aus dem Hochwasserfonds des Sozialwerks finanziell unterstützen kann. Die Koordination kann über die Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern und HRS erfolgen.

Es gilt weiterhin, was die Vorsitzende des Sozialwerks, Ursula v. Bestenbostel, beim letzten großen Hochwasser 2021 gesagt hatte: "Als Sozialwerk sind wir in erster Linie für die Menschen in der Buchbranche da, also für alle, die in Buchhandlungen und Verlagen arbeiten. Mit Sicherheit werden auch Wohnungen von Mitarbeitern unter Wasser gestanden haben oder teilweise zerstört sein." Es spiele es keine Rolle, ob Inhaberin oder Mitarbeiterin. Bedingt durch die Flutkatastrophen von 1997 und 2002 hat das Sozialwerk einen Hochwasserfonds, aus dem wir dann auch Läden beim Wiederaufbau helfen können - insofern, als die Existenzgrundlage dieser Buchhändler zerstört worden ist.