Ukraine: Leseempfehlungen

Sachbücher zur Ukraine

3. März 2022
Redaktion Börsenblatt

Die Buchhandlung BiBaBuZe (Düsseldorf), die auf Sachbücher und politische Literatur spezialisiert ist, hat eine Literaturliste zusammengestellt und der Börsenblatt-Redaktion freundlicherweise zur Verfügung gestellt: Sachbücher für Hintergrundwissen zum Ukraine-Russland-Konflikt (Auswahl)

Die Ukraine ist anders. Russland ist anders. Der Osten ist anders. Die da drüben sind anders.

Jens Mühling

Swetlana Alexijewitsch: „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, Suhrkamp 2015, 359 S, 12 Euro
Berichte von Frauen, die im 2. Weltkrieg an die russischen Front geschickt wurden. 2015 erhielt Alexijewitsch den Nobelpreis für Literatur, 2013 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Juri Andruchowytsch (Hg.): „Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht“. Suhrkamp, 2014, 207 S., 14 Euro (als E-Book lieferbar)
2014 hatte Andruchowytsch etliche Schriftsteller, auch Übersetzer Martin Pollack und Historiker Timothy Snyder eingeladen, über den letzten historischen Wendepunkt in der ukrainischen Geschichte zu schreiben: Die Euromaidan-Proteste, die mit vielen Opfern dennoch 2013 für den Sturz des korrupten ukrainischen Regimes sorgten. Die Texte berichten von Mut, von Angst, von Hoffnung, von Kunst im Angesicht der Gewalt. Nichts davon ist vorbei. pg

Stanislaw Assejew: „IN ISOLATION. Texte aus dem Donbass“.  edition.fotoTAPETA, 2020, 224 S., 15 Euro.
Für die Texte dieses Buches wurde der Journalist Assejew 2017 von russischen Separatisten verschleppt und musste fast 1000 Tage in Isolation verbringen.

Blätter für deutsche und intern. Politik, # 3/2022, „Krieg und Frieden – Der Ukraine-Konflikt“ 11 Euro

Catherine Belton: „Putins Netz - Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste“, HarperCollins, 2022, 605 S., 26 Euro
Catherine Belton, ehemalige Moskau-Korrespondentin der Financial Times, hat mit zahlreichen ehemaligen Kreml-Insidern gesprochen.

Masha Gessen: „Der Mann ohne Gesicht – Vladimir Putin“, Übersetzt von Henning Dedekind und Norbert Juraschitz, Piper 2013, 384 S., 12 Euro und „Die Zukunft ist Geschichte – Wie Rußland die Freiheit gewann und verlor“, Suhrkamp 2020, 639 S., 14 Euro
Masha Gessen ist amerikanisch-russische Journalistin und wurde 2019 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

Andreas Kappeler: „Kleine Geschichte der Ukraine“, C.H.Beck 2019, 431 S., 17,95 Euro und „Ungleiche Brüder – Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, C.H.Beck 2022, 267 S, 16,95 Euro
Umfassende historisch Darstellung der Geschichte der Ukraine.

Erika Fatland: „Die Grenze – Eine Reise rund um Rußland, die Ukraine, Georgien, Belarus u.a.“, Suhrkamp 2021, 623 S., 13 Euro
Reisebericht und Länderporträt.

Igort: „Berichte aus der Ukraine (Erinnerungen an die Zeit der UDSSR)“, Graphic Novel, Übersetzt von Giovanni Peduto, Reprodukt, 180 S., 24 Euro
Sammlung persönlicher Erinnerungen: Der italienische Autor Igort reiste zwischen 2008 und 2009 durch die Ukraine, Russland und Sibirien, um die Erlebnisse der Menschen in der Ukraine festzuhalten. Sie berichteten ihm von der Hungersnot mit Millionen Toten, vom Krieg und auch von Tschernobyl. Seine Comicminiaturen zeichnen ein oftmals erschütterndes Porträt des Landes und seiner Menschen. gh

Katharina Raabe (Hg.): „Testfall Ukraine – Europa und seine Werte“, Mit Beiträgen von Alice Bota, Andreas Kappeler, Kateryna Mishchenko, Herfried Münkler, Serhij Zhadan u.a., Suhrkamp 2015, 256 S, 15 Euro

Karl Schlögel: „Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen“. Hanser, 2015, 304 S., 21,90 Euro.
Der Historiker porträtiert die Ukraine anhand der Geschichte ihrer großen Städte.

Jutta Sommerbauer: „Die Ukraine im Krieg“, Kremayr & Scheriau 2016, 192 S, 22 Euro
Politische Reportage über die Ostukraine.

Oleg Senzow: „Haft. Notizen und Geschichten“. Übersetzung: Claudia Dathe, Voland & Quist, 2021, 431 S., 26 Euro
Tagebuch des während der Krim-Annexion verhafteten ukrainischen Filmregisseurs Oleg Senzow, der in der russischen Strafkolonie "Eisbär" am Polarkreis inhaftiert war. Im Mai 2018 trat Senzow in einen Hungerstreik, um die Freilassung ukrainischer politischer Gefangener zu erzwingen. 

Jens Mühling: „Schwarze Erde – Eine Reise durch die Ukraine“, Rowohlt 2018, 288 S, 10,99 Euro
„Die Ukraine ist anders. Russland ist anders. Der Osten ist anders. Die da drüben sind anders.“ Der Journalist Jens Mühling macht bei seiner Suche nach der ukrainischen Geschichte und Eigenart verwirrende Erfahrungen in dem jungen Staat.

(Ergänzungen und Anmerkungen durch die Börsenblatt-Redaktion)