Insolvenzverfahren von vier KNV-Gesellschaften abgeschlossen

Rund 15 Millionen Euro gehen an Gläubiger

26. November 2024
Redaktion Börsenblatt

Sie erinnern sich? Der Buchlogistiker Koch, Neff und Volckmar (KNV) hatte im Februar 2019 für mehrere Gesellschaften einen Insolvenzantrag gestellt. Im Mai 2019 wurden für sechs Gesellschaften ein Insolvenzverfahren eröffnet – vier davon können nun durch Insolvenzpläne beendet werden. Das Verfahren der Hauptgesellschaft läuft noch weiter. 

Diese vier Verfahren können durch einen vom Insolvenzverwalter Tobias Wahl, Partner der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte, vorgelegten Insolvenzplan beendet werden, so eine Presseinformation von Anchor.

Die Gläubiger der vier KNV-Gesellschaften hätten in dem Erörterungs- und Abstimmungstermin vom 7. Oktober 2024 den Insolvenzplänen mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Inzwischen seien die Insolvenzpläne rechtskräftig. Damit können insgesamt rund 15 Millionen Euro an die Gläubiger der vier KNV-Gesellschaften ausgezahlt werden.

Zu den vier KNV-Gesellschaften zählen:

  • die F. Volckmar GmbH & Co. KG,
  • die KN Immobilien GmbH & Co. OHG,
  • die Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung GmbH
  • sowie die KNV Logistik GmbH.

"Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, in diesen sehr komplexen Verfahren der KNV-Gesellschaften eine für die Gläubiger gute und insbesondere zeitnahe Gläubigerbefriedigung zu erzielen. Der Buchlogistiker, die KNV-Gruppe, stellte die Lebensader zwischen den Verlagen und dem Buchhandel dar. Nachdem mein Team und ich es geschafft hatten, die KNV-Gruppe als Ganzes zu verkaufen, wollten wir in einem weiteren Schritt die Gläubiger bestmöglich befriedigen", sagt Insolvenzverwalter Tobias Wahl.

Verfahren der Hauptgesellschaft dauert noch ein, zwei Jahre

Die Insolvenzpläne sind "das Ergebnis eines ausgeklügelten Konzepts", fährt die Mitteilung fort. Da die Gruppenunternehmen teilweise gegenseitige Forderungen und Verbindlichkeiten hatten, galt es einen Weg zu finden, einen langwierigen Weg der Verfahrensabschlüsse zu vermeiden. Insgesamt können so die einzelnen Verfahren der vier Gesellschaften schneller beendet werden. Das reduziert die Kosten für eine ansonsten längerfristig andauernde Verfahrensabwicklung. Durch die Insolvenzpläne seien die Gläubiger damit besser gestellt als bei einer regulären Abwicklung.

"Durch die Zustimmung der Gläubiger ist es nun möglich, die Insolvenzverfahren deutlich schneller und kostengünstiger im Interesse der Gläubiger zu beenden. Nach der Ausschüttung der Quote können die Insolvenzverfahren aufgehoben werden", sagt Wahl. Für ein Insolvenzverfahren einer solchen Größenordnung konnte die Insolvenz damit sehr zügig vollzogen werden.

Bei der Hauptgesellschaft der KNV-Gruppe, der Koch, Neff & Volckmar GmbH strebt der Insolvenzverwalter die Beendigung des Insolvenzverfahrens ebenso zügig an. Er rechnet in diesem Insolvenzverfahren mit einem Abschluss in ein bis zwei Jahren.