Im Sommer 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Es verpflichtet Unternehmen, ihre digitalen Produkte (darunter E-Books) und Dienstleistungen (z.B. -Webshops) barrierefrei zu gestalten. Andernfalls drohen empfindliche Strafen bis hin zur Sperrung der Websites. Eine Umfrage des „Handelsblatts“ ergab, dass viele große Unternehmen, darunter Media-Markt-Saturn, Deutsche Bahn und Deutsche Bank, derzeit noch nicht die geforderten Standards erfüllen. Sie stehen nicht alleine da: Rund die Hälfte der Websites und Shops der deutschen Einzelhändler haben das Thema Barrierefreiheit noch nicht ausreichend umgesetzt, wie Accenture ermittelt hat und das „Handelsblatt“ detailliert berichtet.
Klar ist: Die Umsetzung der Barrierefreiheit stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Die Otto Group und Zalando bezeichnen die Anpassungen als „Mammutprojekt“ bzw. „komplexes Projekt“. Die Allianz arbeite „mit Hochdruck“ daran, und die Lufthansa hat für die Umstellung einen Millionenbetrag veranschlagt.
Ein Test der Organisation „Aktion Mensch“ und Google ergab, dass nur ein Fünftel der meistbesuchten Shopping-Portale zumindest teilweise barrierefrei ist. Hauptprobleme sind die mangelnde Bedienbarkeit mit der Tastatur und unlogische Tab-Reihenfolgen, die die Nutzung für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen erschweren.
Experten wie Thomas Müller von der AgenturAccenture Song betonen, dass die Anpassung der Websites nicht unterschätzt werden sollte, sie greife „tief in die Struktur“ ein.