Worüber sie sich 2024 besonders gefreut hat, was sie sich in Bezug auf KI-Illustrationen wünscht und auf welche Neuerscheinung man sich freuen darf, das verrät Illustratorin Regina Kehn in unserer Umfrage zum Jahreswechsel.
Rotkäppchen
Natürlich über den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Kinderbuch für "Wolf". Das war wundervoll, eine große Auszeichnung. Aber auch, dass "Wolf" von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten Bücher 2024 ausgezeichnet wurde, hat mich wirklich sehr gefreut. Natürlich auch, weil dieser Preis die gesamte Buchgestaltung und Illustration würdigt.
Der unbedachte Einsatz von KI-Illustrationen der Stiftung Lesen in ihrer Werbekampagne "Mach mit, Lies vor". Auch der naive Einsatz von KI-Cover-Gestaltung mancher Verlage.
Meine Lieblingslektüre waren einige Comics: "Trip mit Tropf" von Josephine Mark, "Boris, Babette und lauter Skelette" von Tanja Esch, aber auch "Stockhausen: Der Mann, der vom Sirius kam" von Thomas von Steinaecker, illustriert von David von Bassewitz. Und auch alles, was meine Kolleg:innen in "Mukkekukke" (Reprodukt) gezeichnet haben, hat mir großes Vergnügen bereitet.
2025 beende ich (endlich) meinen eigenen Kinder Comic über zwei Waschbären, die auf einem Containerschiff den Atlantik überqueren! Er erscheint im Herbst im Kibitz-Verlag.
Wir müssen eine Diskussion über den Umgang mit KI-Gestaltung führen und den Umgang damit regeln.
Was mir so richtig egal war, hab ich ehrlich gesagt, schon vergessen, so egal war es mir …
Regina Kehn ist seit 1990 als freiberufliche Illustratorin tätig. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt auf der Illustration von Kindern- und Jugendbüchern. Sie hat bereits Texte vieler bekannter Autor:innen illustriert. 2024 wurde das von ihr illustrierte Kinderbuch "Wolf" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Wichtiger ist tatsächlich eine Kennzeichnung - nämlich eine Kennzeichnung von handgefertigten Illustrationen als Qualitätsmerkmal einer Veröffentlichung. Der zunehmende Einsatz von KI löst bereits jetzt eine Gegenbewegung in den sozialen Medien aus, in der besonders aufwändige und kreative handwerkliche Arbeiten positiv herausgestellt werden. Das ist eine Entwicklung, die der Buchhandel fördern sollte.