Zur aktuellen Lage heißt es in der Einleitung des Whitepapers "Digitale Zukunft Innenstadt" der Arbeitskreise Retail und Smart City/Smart Region des Digitalverbands Bitkom:
"Im Jahr 2024 stehen in deutschen Innenstädten viele Ladenlokale leer. Einkaufspassagen sind häufig schlecht frequentiert. Zahlreiche inhabergeführte Geschäfte und auch Filialen großer Ketten müssen schließen. Das sind nicht nur die Folgen der großflächigen Lockdowns aus der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021. Die Innenstadt als Zentrum des städtischen Lebens scheint für viele Besucherinnen und Besucher an Attraktivität verloren zu haben. Wenn in den Medien von sterbenden Innenstädten die Rede ist, dann scheint das also einem Verlust von Stadtkultur gleichzukommen, denn das 'Zentrum' ist vor allem auch ein sozialer Treffpunkt – der gemeinsame Schaufensterbummel und Cafébesuch verbinden."
- Nach der Zukunft des Einzelhandels gefragt, können sich laut einer Bitkom-Studie zwar nur 12 Prozent der Befragten vorstellen, dass stationäre Geschäfte ganz verschwinden.
- 71 Prozent glauben hingegen, dass der stationäre Handel sich dringend neu erfinden muss, um wieder attraktiver zu werden.
- Rund 35 Prozent der Deutschen haben bei einer repräsentativen Befragung des Bitkom angegeben, mindestens einmal in der Woche online einzukaufen.
- Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2023 haben über 85 Prozent der stationären Geschäfte auch einen Online-Shop, rund 30 Prozent erwirtschaften mittlerweile über die Hälfte ihres Gesamtumsatzes online.
Die Zukunft des Einzelhandels vor Ort besteht daher aus der Verbindung von Offline- und Online-Angeboten. Auch Gastronomie und Tourismus sind auf eine lebendige Innenstadt angewiesen. Zugleich sind Kommunen gefordert, den öffentlichen Raum neu zu gestalten.
Wie die Innenstadt der Zukunft vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen aussehen kann, und welche Rolle dabei digitale Lösungen spielen, beleuchtet das neue Whitepaper. Von Smart Stores bis Stadt-Apps: Anhand konkreter Praxisbeispiele zeigt das Whitepaper Strategien und Ideen auf, wie digitale Technologien helfen, die Fußgängerzone modern und zukunftsfähig zu gestalten.
Bei der Zukunft der Innenstädte gehe es um mehr, so Nastassja Hofmann, Referentin Digitale Transformation beim Bitkom, in der Mitteilung der Studie, "als lediglich Anwendungen aus dem Online-Shopping in den Store vor Ort zu übertragen. Digitale Technologien bieten das Potenzial, das Einkaufen in der Innenstadt praktischer und stressfreier zu gestalten." Zum Beispiel durch smarte Stores ohne Anstehen an der Kasse, intelligente Verkehrssysteme für die entspanntere Anreise und Suchmaschinen, die händlerübergreifend anzeigen, wo in der Umgebung ein bestimmtes Produkt gerade verfügbar sei. "Anwendungen mit Augmented Reality können die Innenstadt zusätzlich zum Erlebnisraum machen, indem sie die Umgebung mit virtuellen Bildern erweitern", so Hofmann.
Die Publikation steht online kostenlos zum Download bereit: Digitale Zukunft Innenstadt.