PEN International veröffentlicht Case List 2025
Sie beleuchtet einen beunruhigenden Trend: Die Fallliste "Identity on Trial: Persecution and Resistance" dokumentiert die Verfolgung von Schriftsteller:innen aufgrund ihrer Identität.

Sie beleuchtet einen beunruhigenden Trend: Die Fallliste "Identity on Trial: Persecution and Resistance" dokumentiert die Verfolgung von Schriftsteller:innen aufgrund ihrer Identität.
Der diesjärhige Bericht des PEN International "Identity on Trial: Persecution and Resistance" zeigt auf, wie alarmierend die Zensur, Inhaftierung und Bedrohung von Schriftsteller:innen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer religiösen Übersetzungen zugenommen haben.
"Da die Grundsätze der internationalen Menschenrechte und des humanitären Rechts von Regierungen weltweit zunehmend in Frage gestellt werden, müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln und die Werte verteidigen, die uns verbinden: Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit“, so Ma Thida, Vorsitzende des Writers in Prison Committee von PEN International.
Wie der Bericht zeigt, waren Frauen häufiger von Gerichtsverfahren, Zensur und Schikanen betroffen. Indigene Schriftsteller:innen in Nord- und Südamerika, einschließlich Kanada und Mexiko, sahen sich zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt, während ethnische Minderheiten in China, der Türkei und darüber hinaus wegen ihres Aktivismus verfolgt wurden. So wurde etwa der kurdische Schriftsteller Yavuz Ekinci wegen unbegründeter Terrorismusvorwürfe in Zusammenhang mit seinem Roman "Geteilter Traum" zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt.
Ein weiterer beunruhigender Trend, den der Bericht aufzeigt, ist die Zunahme von Bücherverboten. In den Vereinigten Staaten wurden im Schuljahr 2023-2024 mehr als 10.000 Fälle von Buchverboten registriert. In Argentinien zielt die Zensur zunehmend auf Werke von Frauen ab, während in Ungarn und der Russischen Föderation Bücher mit LGBTQI-Themen aus den Regalen entfernt werden und die Verleger mit Geldstrafen und Einschüchterungen rechnen müssen.
PEN International dokumentiert darüber hinaus die Unterdrückung freier Meinungsäußerung in Kriegs- und Konfliktgebieten, unter der auch Schriftsteller:innen und Journalist:innen leiden. Dazu zählen unter anderen die Ukraine, Palästina, Sudan und Äthiopien.
Im Jahr 2024 vergab PEN International 85 Nothilfe-Stipendien - ein Anstieg um 17 % gegenüber 2023 - für Umsiedlung, medizinische Hilfe und Lebenshaltungskosten. Die meisten Zuschüsse gingen an palästinensische Schriftsteller, die aus dem Gazastreifen flohen (13), gefolgt von Afghanistan (11) - davon vier an Schriftstellerinnen, die von den Taliban mit geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert wurden - und Myanmar (9).
Die gesamte Case List finden Sie hier.