Der 1984 gegründete "Educational Bookshop" ist international bekannt und geschätzt. In der ursprünglichen Filiale werden arabische Bücher verkauft, während der Jahre später eröffnete englischsprachige Laden von Palästinensern, Israelis und Ausländern gleichermaßen besucht wird. Ein drittes Geschäft befindet sich im American Colony Hotel und wird von Diplomaten, Reportern und ausländischen Würdenträgern, die in dem historischen Hotel wohnen, frequentiert.
Die Razzia und die Verhaftungen lösten eine Welle von Protest gegen das Polizeivorgehen und Solidarität mit der Familie Muna aus. Der deutsche Botschafter in Israel Steffen Seibert äußerte sich auf X besorgt: "Ich kenne die Familie Muna als friedliebende, stolze palästinensische Jerusalemer, die offen für Diskussionen und intellektuellen Austausch sind." Zudem erschienen zahlreiche Journalist:innen, Diplomat:innen und Kulturschaffende bei der Anhörung vor dem Amtsgericht, um sich solidarisch zu zeigen. Vor dem Gerichtseingang demonstrierten Unterstützer der Familie.
Die European and International Booksellers Federation (EIBF) schreibt in einem Statement (11. Februar), der "Educational Bookshop" sei seit Jahrzehnten "ein ikonischer Ort und ein kulturelles Zentrum, er bietet Zugang zu einer breiten Palette von Büchern in englischer und arabischer Sprache und fördert die Vielfalt, die Verbreitung von Wissen und die Meinungsfreiheit." Die Buchhandlung gelte auch als Schlüssel zur Aufrechterhaltung des intellektuellen und kulturellen Lebens in Palästina inmitten der angespannten politischen Verhältnisse. Mit ihren drei Filialen sei die Buchhandlung ein fester Bestandteil Jerusalems, mit einem Kundenstamm, der Leser mit unterschiedlichen religiösen, kulturellen und ethnischen Hintergründen umfasse. Die EIBF verurteile alle Akte der Gewalt und Unterdrückung gegen Buchhändler und Buchhandlungen, die einfach nur ihre Kernaufgabe erfüllen, nämlich die Förderung von Meinungsfreiheit, Toleranz und den friedlichen Austausch von Ideen.
Hieran knüpft auch ein Statement der IG Meinungsfreiheit im Börsenverein des Deutschen Buchhandels an (12. Februar): "Die IG Meinungsfreiheit unterstützt die Erklärung der European and International Booksellers Federation (EIBF) und hinterfragt die aufgrund einer Razzia erfolgte Festnahme des renommierten palästinensischen Buchhändlers Mahmoud Muna und seines Neffens in Ostjerusalem. Buchhandlungen sind Orte des kulturellen und intellektuellen Austauschs, Orte, die Brücken über politische Grenzen und Gräben hinweg bauen können. Dem Inhaber der Buchhandlung 'Educational Bookshop' scheint dies bisher in besonderer Weise gelungen zu sein", sagt Michael Lemling, Co-Sprecher der IG Meinungsfreiheit.