Die drei jungen Frauen, die auf der kleinen Bühne Platz nehmen, repräsentieren die internationalen Autor:innen des LYX-Verlags. Obwohl sie leicht erhöht sitzen, ist beim Dialog mit dem Publikum keinerlei Hierarchie zwischen den Fans und den Schriftstellerinnen zu bemerken. “Wir sind alle für die Liebe hier, und das verbindet uns – trotz Sprachbarriere“, sagt Moncomble, ihre beiden Kolleginnen sowie die Moderatorin und das Publikum stimmen durch lauten Applaus zu. Sie sprechen über das Reisen, das der Beruf mit sich bringt, über ihre persönlichen Lieblings-“Book-Boyfriends“ und wie einsam die Arbeit an einem Roman sein kann. Die drei sind lebende Erfolgsgeschichten: Cherry und St. Clair haben ihre Bücher zu Beginn ihrer Karrieren, aus mangelndem Interesse der Verlage, selbst veröffentlicht – mit offensichtlichem Erfolg.
Moncomble schrieb auf der Plattfortm Wattpad, bevor sie das erste Mal von einem Verlag publiziert wurde – Die erste Übersetzung ihrer Romane erfolgte in Zusammenarbeit mit LYX. “Schreibe, was du als Leserin selbst gerne liest“, antwortet Moncomble auf die Publikumsfrage, wie man erfolgreiche Autorin wird. Cherry und St. Clair betonen, dass man dranbleiben muss: “Nur weil Verlage dir die Tür vor der Nase zu machen, heißt das nicht, dass du keine Autorin sein kannst. Du musst nur deinen eigenen Weg finden.“
Es wird schnell klar, dass sowohl die Veranstaltung als auch die Bücher aus einem “von-Fans-für-Fans“ Gedanken geboren sind. Cherry, die ihre Bücher als “angsty slow burn romance” beschreibt, spricht offen und nahbar über ihre Schreibroutine: “Meine wichtigste Regel? Nicht ständig weinen! Der Prozess ist oft genau so emotional wie meine Bücher.“ St. Clair erzählt, dass sie sich eine verdunkelnde Folie für ihren Laptopbildschirm kaufen musste, da ihr auf Reisen ständig Leute über die Schulter geschaut und mitgelesen hätten: “Das, was ich da schreibe, ist auf jeden Fall zu ‘spicy‘ um einfach so mitgelesen zu werden“, sagt sie und das Publikum lacht auf. Sie wissen genau, dass St. Clairs Bücher nicht für den Durchschnitts-Geschäftsreisenden geschrieben sind – sondern für sie.