Hamburg: Ausstellung zu Rowohlt

"Mein Verlag hat kein Gesicht, mein Verlag hat tausend Augen"

8. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Vom 15. Januar bis zum 2. März 2025 wird in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek die Ausstellung "Tausend Augen. Die Geschichte des Rowohlt Verlags" zu sehen sein. Sie bietet Einblicke in das Bucharchiv und die Geschichte des Verlags.

Der 1908 gegründete Rowohlt Verlag gehört zu den bedeutendsten Verlagen Deutschlands. Eine Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg widmet seiner Geschichte nun eine eigene Ausstellung. Gegenstand ist insbesondere ein Bucharchiv mit mehr als 25.000 Titeln, das Rowohlt der Bibliothek im November 2023 übergeben hatte.

Vom 15. Januar bis zum 2. März 2025 bekommen Besucher:innen im Ausstellungsraum der Stabi Einblicke in die große Sammlung. "Tausend Augen. Die Geschichte des Rowohlt Verlags" lautet der Titel der Ausstellung. Dieser geht zurück auf ein Zitat des Verlagsgründers Ernst Rowohlt, der, nach dem Erfolgsrezept seines Handelns gefragt, gern antwortete mit: "Mein Verlag hat kein Gesicht, mein Verlag hat tausend Augen".

Erster deutscher Taschenbuchverlag

Kuratiert wurde die Ausstellung von Michael Töteberg, Uwe Naumann und Martin Setzke, gestaltet von Daniel Sauthoff. Der Ankündigung nach führe sie chronologisch durch wesentliche Kapitel der Verlagsgeschichte, "von Höhepunkten wie dem Debüt Franz Kafkas über die Veröffentlichung der Werke von Schrifstellern wie Kurt Tucholsky oder Hans Fallada bis hin zu modernen Bestsellerautorinnen und -autoren wie Wolfgang Herrndorf, Jonathan Franzen, Jojo Moyes oder Daniel Kehlmann." Zu den wichtigen Meilensteinen zähle auch die Öffnung des deutschen Buchmarkts für amerikanische und französische Literatur, die durch Namen wie Ernest Hemingway, Albert Camus oder Simone de Beauvoir eng mit Rowohlt verbunden sei.

Auch die technischen Innovationen des Verlags sollen in der Ausstellung behandelt werden. Dazu zählen die Rotationsromane im Zeitungsformat ab 1946 und die Einführung der rororo-Taschenbücher 1950. Mit rororo wurde Rowohlt zum ersten deutschen Taschenbuchverlag. Heute gehört Rowohlt der Verlagsgruppe Georg Holtzbrinck an, neben anderen Verlagen wie S. Fischer und Kiepenheuer & Witsch.

Die Ausstellung ist täglich bis 24 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Begleitprogramm:

16. Januar 2025, 19 Uhr, Vortragsraum: Heinz Strunk präsentiert Ausschnitte aus seinem Gesamtwerk

5. Februar 2025, 19 Uhr, Vortragsraum: "Ein Text, den man gerne aus der Hand legt". Kontroverse Meinungen über Bücher aus internen Dokumenten des Verlags, vorgestellt von Michael Töteberg und Uwe Naumann