HDE-Standort-Monitor 2023

Junge Leute mögen Innenstädte

23. November 2023
Redaktion Börsenblatt

92 Prozent der 16- bis 29-Jährigen in Deutschland kommen immer wieder gern in Innenstädte – um zu chillen oder zu shoppen. Das zeigt der aktuelle HDE-Standort-Monitor. Defizite sehen sie vor allem bei der Sauberkeit und der Aufenthaltsqualität der Stadtzentren.

Die Generation der 16- bis 29-Jährigen in Deutschland ist mit den Innenstädten hierzulande weitgehend zufrieden. So zeigt der aktuelle HDE-Standort-Monitor 2023 des Handelsverbands Deutschland, dass sich 86 Prozent dieser Altersgruppe in der Stadt sehr wohl fühlen. "Es ist gut zu sehen, dass auch die digitaleren jüngeren Generationen lebendige Innenstädte zu schätzen wissen. Das spricht gegen den oft vermuteten Bedeutungsverlust der Stadtzentren", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Mitteilung zur Studie. Der Standort-Monitor mache deutlich, dass insbesondere das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie entscheidend für die Attraktivität einer Innenstadt ist. Das bestätigen 88 Prozent der Befragten. Für 87 Prozent sind aber auch Aufenthaltsbereiche, Grünflächen, eine gute Anbindung und Sauberkeit von großer Wichtigkeit – hier sehen sie teils Defizite.

Zufrieden sind die Befragten vor allem mit der Gastronomie (83 Prozent) und den Einkaufsmöglichkeiten (82 Prozent). Weniger Zustimmung erreichen dagegen der Status quo an Sportangeboten (32 Prozent), das Angebot an Stationen für leihbare elektrische Roller oder Stadträder (30 Prozent) oder die Verfügbarkeit von kostenfreiem WLAN (28 Prozent).

95 Prozent aller Befragten sind mindestens einmal im Monat in der Innenstadt, die Hälfte sogar täglich (9 Prozent) oder mehrmals (41 Prozent) die Woche. Dabei werden Innenstädte von Großstädten häufiger besucht (69 Prozent kommen mehrmals die Woche oder täglich), als die von Mittelstädten (41 Prozent). 

Was zieht die jungen Leute in die Innenstädte?

Die Top 3 Motive für einen Innenstadtbesuch sind laut Befragung:

  • Shopping/Erledigungen (69 Prozent),
  • Freunde treffen/Abhängen (59 Prozent)
  • und Spaß/Unterhaltung (39 Prozent).

Wobei Shoppen laut Studie vor allem bei den Altersgruppen ab 20 Jahren stark im Vordergrund stehe, während bei den 16- bis 19-Jährigen Freunde treffen vorn liege. Häufigste Aktivitäten in der Innenstadt sind Essen und Trinken gehen (57 Prozent), gefolgt vom Einkaufsbummel (49 Prozent; ohne geplanten Einkauf). 

Für 57 Prozent der befragten jungen Leute sind Geschäfte in der Innenstadt die präferierte Einkaufsstätte, erst danach folgt der Online-Kauf (34 Prozent). Neun Prozent kaufen am liebsten außerhalb des Stadtzentrums ein. 

Bei den 25- bis 29-Jährigen wären auch kleine, lokale Händler eine Möglichkeit in die Innenstadt zu locken.

Was kaufen die unter 30-Jährigen?

Von den Ausgaben von 203,4 Milliarden Euro 2022 im Nonfood-Markt gingen acht Prozent oder circa 16,3 Milliarden Euro auf das Konto der 16- bis 29-Jährigen. 

In erster Linie werden Bekleidung und Schuhe gekauft (das gaben 80 Prozent der Befragten an), danach kommen Drogerieartikel und Kosmetik (41 Prozent). An fünfter Stelle rangieren Bücher/Schreibwaren/Medien (19 Prozent). In Großstädten kaufen 25 Prozent der unter 30-Jährigen Bücher/Schreibwaren/Medien in der Innenstadt ein, in Mittelstädten sind es 17 Prozent.

Zur Studie

Der HDE-Standort-Monitor 2023 wurde von der GFK im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland erarbeitet. Befragt wurden im Juni 2023 knapp 450 junge Innenstadtbesucher im Alter von 16–29 Jahren in ausgewählten Groß- (Berlin, Stuttgart) und Mittelstädten (Bamberg, Siegen, Schwerin, Zwickau) in Deutschland.

Grundlage für diese Daten ist eine Befragung unter Personen, die mindestens alle drei Monate innerhalb ihrer Freizeit die Innenstadt besuchen. 

Mehr Informationen unter www.einzelhandel.de/standort-monitor