Mehr als vier von zehn Verlegern (42,6 Prozent) hätten im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, ihren Verlag zu schließen. Auf die Frage nach den wirtschaftlichen Aussichten antworteten ebenfalls vier von zehn (40,6 Prozent) mit "es wird schlechter". Nur etwa jeder Vierte geht von einer Verbesserung aus. Rund ein Drittel (33,7 Prozent) der Befragten sieht die aktuellen Aussichten als gleichbleibend an.
Im Rahmen des Indiebarometers wurde auch nach Gründen für die vergleichsweise gedämpfte Stimmung gesucht. So gab fast die Hälfte der befragten Verlage an, ganz oder teilweise aus den Barsortimenten ausgelistet worden zu sein. Nicht einmal ein Fünftel der Befragten konnte sich über eine finanzielle Unterstützung in Form eines Preisgeldes – etwa beim Deutschen Verlagspreis – freuen. Mehr als die Hälfte der Verleger, die an der Umfrage teilgenommen haben, kämpfen als Einzelkämpfer in ihrem Verlag – und sind dort in der Regel für alle Aufgaben selbst verantwortlich.
Verlegerin Sandra Thoms (Bedey & Thoms Mediengruppe), die die Umfrage mit initiiert hat, meint, statt mit Gießkannenprojekten wie dem deutschen Verlagspreis einzelne ausgewählte Unternehmen zu unterstützen, sei eine strukturelle Förderung für alle Verlage unabdingbar. "Sonst gehen der bundesdeutschen Kulturlandschaft ganz still und leise wichtige Teile verloren."