PEN-Zentrum fordert Freilassung von Julian Assange

"Investigativer Journalismus wird hier mit Spionage gleichgesetzt"

21. Februar 2024
Redaktion Börsenblatt

Aktuell läuft in London für Julian Assange eine zweitägige Anhörung vor dem obersten Gerichtshof, die entscheiden soll, ob der Enthüllungsjournalist in die USA ausgeliefert wird, wo ihm eine Anklage wegen Spionage droht. Das PEN-Zentrum Deutschland fordert die Freilassung seines Ehrenmitglieds.

Julian Assange hatte 2010 geheime Militärdokumente veröffentlicht, in denen sich Hinweise auf mögliche US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan fanden. "Was Assange und WikiLeaks damals durch die Veröffentlichung von Geheimdokumenten getan haben, ist bis heute ein unverrückbarer Bestandteil der Aufklärung vom Kriegsverbrechen und Missachtung von Menschenrechten. Assange muss endlich frei sein. Angeklagt werden müssen die, die das Verbrechen begangen haben, nicht die, die es aufgedeckt haben", so Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN-Zentrums, in der Mitteilung.

Schon lange fordert das PEN-Zentrum die Freilassung seines Ehrenmitglieds Julian Assange, "weil investigativer Journalismus hier mit Spionage gleichgesetzt wird", so Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Zentrums. Auch Astrid Vehstedt, Vizepräsidentin und Writers-in-Exile Beauftragte des PEN, die kürzlich im Hessischen Rundfunk ein Interview zu Julian Assange gab, positioniert sich klar gegen die Verletzung der Pressefreiheit im Fall Assange: "Investigativer Journalismus ist ein rechtmäßiges Mittel in einer Demokratie."