HDE-Umsatzprognose für 2024

Handel ist "vorsichtig optimistisch"

1. Februar 2024
Redaktion Börsenblatt

Nach einem schwierigen Jahr 2023 rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit höheren Umsätzen für den Einzelhandel im laufenden Jahr. Doch es gibt viele Risiken, etwa Kriege und den Rechtsextremismus.

Onlinehandel ist kein Wachstumstreiber mehr

Im Vorjahresvergleich steigen die Umsätze laut HDE-Prognose nominal um 3,5 Prozent, real entspricht das noch einem Plus von einem Prozent. Gleichzeitig blieben aber viele Risiken für den Konsum. Dazu gehörten die Kriege in der Ukraine und in Nahost sowie der sich verschärfende Arbeitskräftemangel. HDE-Präsident von Preen warnte zudem vor den „gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gefahren einer Politik der Ausgrenzung und Intoleranz.

„Das laufende Jahr wird für den Einzelhandel aller Wahrscheinlichkeit nach besser als das vergangene. Auch wenn die Kaufkraftverluste der letzten beiden Jahre nicht ausgeglichen werden können, ist das zumindest eine positive Signalwirkung für die Branche“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.

  • Für die aktuelle HDE-Umfrage wurden rund 850 Handelsunternehmen in Deutschland befragt.
  • Rund die Hälfte der Unternehmen geht von stabilen oder steigenden Umsätzen aus.
  • Vom Online-Handel sei hingegen auch 2024 kein großer Wachstumsimpuls zu erwarten: Nominal werden die Umsätze in diesem Bereich voraussichtlich um drei Prozent zulegen, real bleibt ein Plus von einem Prozent.

„Der Online-Handel hat während der Corona-Jahre einen riesigen Umsatzsprung hingelegt. Es war zu erwarten, dass in der Zeit danach das Wachstum nicht ungebremst weiter geht. Das Umsatzniveau ist und bleibt aber hoch“, so von Preen.

Es ist an der Zeit, dass alle Demokraten deutlich machen, auf welcher Seite die Mehrheit steht. Die Zeit des Schweigens muss vorüber sein, jetzt ist Farbe bekennen angesagt.

Alexander von Preen

Rechtsextreme und globale Konflikte bedrohen Wohlstand

Gleichzeitig blieben unkalkulierbare Risiken wie die Kriege in der Ukraine und in Nahost, aber auch der immer weiter um sich greifende Fachkräftemangel. Der HDE-Präsident warnte vor einem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft: „Vielen Branchen der deutschen Wirtschaft geht das Personal aus. Schon allein diese offensichtliche Herausforderung sollte Grund genug sein einzusehen, dass man mit der Ausgrenzung und der Verächtlichmachung von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, die ihr Glück in unserem Land suchen, den Holzweg beschreitet.“ Von Preen: „Es ist gut und es ist an der Zeit, dass alle anständigen Demokraten sich unterhaken und deutlich machen, auf welcher Seite die Mehrheit steht. Die Zeit des Schweigens muss vorüber sein, jetzt ist Farbe bekennen angesagt.“ Der Handel sei eine vielfältige Branche mit Beschäftigten aus vielen Nationen, die Unternehmen böten Chancen für vielseitige Karrierewege. Insofern schade jede Politik, die grundsätzlich auf Ausgrenzung oder Abschottung setzt, der Zukunft des Einzelhandels in Deutschland.

Es ist an der Zeit, dass alle Demokraten deutlich machen, auf welcher Seite die Mehrheit steht. Die Zeit des Schweigens muss vorüber sein, jetzt ist Farbe bekennen angesagt.