Matthes & Seitz

Günther Anders-Preis für Guillaume Paoli

8. Februar 2024
Redaktion Börsenblatt

Der in Frankreich geborene und in Berlin lebende Schriftsteller und Philosoph Guillaume Paoli wird mit dem Günther Anders-Preis für kritisches Denken ausgezeichnet. Die Jury überzeugte sein 2023 erschienenes Buch „Geist und Müll. Von Denkweisen in postnormalen Zeiten“. 

Grafik eines großen Goldpokals, der triumphierend in die Luft gehoben wird

Preisverleihung

20.000 Euro Preisgeld für Buch über Müll

Der Günther Anders-Preis wird von der Internationalen Günther Anders-Gesellschaft alle zwei Jahre abwechselnd in Wien, München und Berlin verliehen und ist mit einer Summe von 20.000 Euro dotiert. Finanzieller Träger des Preises ist die C.H.Beck Kulturstiftung in München.

Die Jury, der die Philosophin Petra Gehring, der Philosoph Martin Bauer und der Soziologe Stephan Lessenich angehören, zeichnet Guillaume Paoli für sein jüngstes, im Jahr 2023 im Verlag Matthes & Seitz erschienenes Buch aus, unter dem Titel „Geist und Müll. Von Denkweisen in postnormalen Zeiten“. Unter „Geist“ verstehe Paoli eine „Transformationskraft“, die mit vollem Einsatz für eine „Politik emanzipatorischer Konservierung“ werbe, um die Welt in bewohnbarem Zustand zu erhalten. Die vom Autor geforderte „Wissenschaft vom Management und der Beseitigung von Müll“ schließe eine Müllsortierung des Geistes mit ein, denn „Müll entsteht im Kopf“. Guillaume Paolis kritisches Denken gipfelt in der Antinomie, dass heute „eine Revolution sowohl unmöglich als auch unabdingbar ist“. Es sei dieses Paradoxon, das Paolis „ebenso scharfsinnige wie flanierende Geistesgegenwart“ antreibe.

Preisverleihung in Wien

Der Günther Anders-Preis für kritisches Denken wird für herausragende Leistungen im Bereich philosophischer, kulturwissenschaftlicher und politischer Essayistik vergeben Erstmals vergeben wurde der Preis 2018 in Wien an Dietmar Dath, 2020 erhielt ihn die französische Philosophin Corine Pelluchon, 2022 der Philosoph, Literatur- und Kulturwissenschaftler Joseph Vogl.

Die Preisverleihung findet am 14. April um 11 Uhr im Vortragssaal des MAK (Museum für Angewandte Kunst) in Wien statt. Kooperationspartner ist das ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien.