Der Günther Anders-Preis wird von der Internationalen Günther Anders-Gesellschaft alle zwei Jahre abwechselnd in Wien, München und Berlin verliehen und ist mit einer Summe von 20.000 Euro dotiert. Finanzieller Träger des Preises ist die C.H.Beck Kulturstiftung in München.
Die Jury, der die Philosophin Petra Gehring, der Philosoph Martin Bauer und der Soziologe Stephan Lessenich angehören, zeichnet Guillaume Paoli für sein jüngstes, im Jahr 2023 im Verlag Matthes & Seitz erschienenes Buch aus, unter dem Titel „Geist und Müll. Von Denkweisen in postnormalen Zeiten“. Unter „Geist“ verstehe Paoli eine „Transformationskraft“, die mit vollem Einsatz für eine „Politik emanzipatorischer Konservierung“ werbe, um die Welt in bewohnbarem Zustand zu erhalten. Die vom Autor geforderte „Wissenschaft vom Management und der Beseitigung von Müll“ schließe eine Müllsortierung des Geistes mit ein, denn „Müll entsteht im Kopf“. Guillaume Paolis kritisches Denken gipfelt in der Antinomie, dass heute „eine Revolution sowohl unmöglich als auch unabdingbar ist“. Es sei dieses Paradoxon, das Paolis „ebenso scharfsinnige wie flanierende Geistesgegenwart“ antreibe.