Die Preisträgerin Carolin Emcke, Publizistin, studierte Philosophie in London, Frankfurt und Harvard und promovierte über den Begriff „Kollektiver Identitäten“. In ihren Büchern, Essays, Kolumnen, aber auch künstlerischen Interventionen befasst sie sich mit den Themen Gewalt und Trauma, Demokratiefeindlichkeit und Rassismus, Sexualität und Begehren. Ihre Bücher wurden weltweit in über 10 Sprachen veröffentlicht. Darunter „Gegen den Hass", „Weil es sagbar ist", „Wie wir begehren". Seit 20 Jahren kuratiert und moderiert Carolin Emcke den „Streitraum“ an der Schaubühne Berlin, seit 2023 den Podcast „In aller Ruhe“.
Der Bürgerpreis „Glas der Vernunft“ wurde 1990 von Kasseler Bürger:innen gestiftet. Anlass war die Öffnung der DDR-Grenze im November 1989. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis ist seither 32- mal sowohl an Wissenschaftler:innen, Künstler:innen, Politiker:innen und Naturschützer:innen als auch an Menschenrechts- und Hilfsorganisationen vergeben worden, die sich mit ihrem Wirken den Idealen der Aufklärung – Vernunft, Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Überwindung ideologischer Schranken – in besonderer Weise verdient gemacht haben. Symbolisiert wird der Preis durch eine von dem Kasseler Kunstprofessor und documenta-Künstler Karl Oskar Blase gestaltete Skulptur: Ein Glasprisma im Oktogon.