Seit 1. Januar ist Sabine Dörlemann, bis 2024 Verlegerin des gleichnamigen Verlags in Zürich, neu im Stiftungsrat der Canetti Stiftung. Ihre Vorgängerin Karen Schobloch, die zusammen mit Johanna Canetti, der Tochter des Schriftstellers, und Hanser-Lektor Kristian Wachinger die canettistiftung.ch gegründet und in den vergangenen acht Jahren geprägt hat, verlässt die Stiftung. "Karen Schobloch hat mit ihrem juristischen Sachverstand und mit viel Geduld und Feingefühl die Gründung der Stiftung in die Wege geleitet und als Stiftungsrätin und Präsidentin so manche heikle Klippe umsteuert", lobte Johanna Canetti als neue Präsidentin der Stiftung Schoblochs Wirken. "Wir freuen uns, in der nun anstehenden Realisierungsphase der Ausgabe mit Sabine Dörlemann eine erfahrene Publizistin gewonnen zu haben, die mit den Vernetzungen von Literatur, Öffentlichkeit und Buchhandel bestens vertraut ist."
Zudem werden im Herbstprogramm 2025 des Hanser Verlags mit der "Geretteten Zunge" und dem "Ohrenzeugen" die beiden ersten Bände der neuen kritischen Zürcher Ausgabe sämtlicher Werke von Elias Canetti (1905-1994), im Auftrag der Canetti Stiftung und mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, erscheinen. Herausgegeben werden sie von Sven Hanuschek und Kristian Wachinger zusammen mit einem Dutzend Fachgelehrten.
Anlass ist die im August 2024 abgelaufene Sperrfrist über Canettis Nachlass. Die seither zugänglichen Nachlassteile ermöglichen eine Neubewertung des Werkes und machten eine Neuausgabe notwendig, wie es in einer Mitteilung heißt.