Dienstleister Spezialdruckerei

"Die Terminfrage steht bei den Kunden ganz oben"

13. Juli 2022
Nils Kahlefendt

Die Druckerei zu Altenburg ist spezialisiert auf ambitionierte Kunstprojekte. Kundenberaterin Marina Arnoldt hilft den schönen Büchern auf die Welt. 

Marina Arnoldt kommt 1993 zur DZA, als diese noch als VEB Druckhaus »Maxim Gorki« firmiert und Personal in der Vorstufe sucht. Simon Tafertshofer krempelt nach seiner Übernahme des Betriebs alles um: von Blei- auf Fotosatz, von Buchdruck auf Offsetdruck. Sein Credo »Geht nicht – gibt’s nicht!« wird rasch auch Arnoldts Leitspruch. Sie beginnt in der Filmmontage, wechselt später in die Kundenberatung. 

Der Job hat sich seither verändert: allein die Auswahl an Materialien, Oberflächen, Farben! Benötigen die Motive eher einen kühleren oder wärmeren Papierton? Welche Laufrichtung muss das Papier haben? All das sind Fragen, die Arnoldt durchdenkt. »Wir sind Allrounder. Wenn das Angebot zum Auftrag wird, habe ich einen Plan gestrickt, inklusive Plan B für den Notfall.« Der Drucker stürmt ins Büro, eine Künstlerin schreibt aus dem Zug, dass die neongelbe Schrift auf grauem Grund doch nicht so gut lesbar sei – in der Multi-Optionsgesellschaft nehmen die Unsicherheiten zu.

»Manche Kunden«, sagt Arnoldt, »glauben, dass alles geht, solange nichts gedruckt ist.« ­Einige Aufträge werden an Subunternehmer vergeben; die Riesenbücher ­einer Galerie aus Los Angeles etwa können nur in einer mit speziellen ­Maschinen ausgestatteten Binderei weiterverarbeitet werden. 

Kunden auf der Couch

»Für die Kunden bleiben wir der Prellbock. Man muss druckresistent sein«, sagt ­Arnoldt lachend. In der Hitparade der Kundenwünsche steht die Terminfrage ganz oben. Der Klassiker: »Wir sind zwar zu spät mit der Datenabgabe, aber: Können wir den Katalog schon in zwei Wochen haben?«

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