Für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sind Bücher nicht per sé gut, wie es der Buchmesse-Claim „Worte verbinden Welten“ nahelegt. „Kein Krieg, das erleben wir jetzt gerade wieder, ohne Pamphlete, ohne selbstrechtfertigende Reden, ohne Kampfschriften – und leider auch nicht ohne hasserfüllte Bücher und Artikel.“ Die Zerstörung von Bibliotheken und Verlagen in der Ukraine dürfe „uns nicht nur empören, sondern muss uns zu Hilfe und Unterstützung motivieren“. Der Philosoph Hans Blumenberg hat einen seiner geistesgeschichtlichen Problemkrimis „Die Lesbarkeit der Welt“ genannt – für Steinmeier beschreibt dieser Titel die eigentliche Verheißung jeden Buches: dass die Welt verständlich und erklärbar, dass sie der Vernunft zugänglich ist. „Die Bücher sind das unverzichtbare Mittel, die Welt, unser Leben, unsere Gesellschaft, kurzum: uns selbst verstehen zu können.“ Er freue sich auf den Stapel neuer spanischer Literatur, der im Wintergarten von Schloss Bellevue auf ihn warte.