Verlegerverbände sind bestürzt wegen Angriff auf Factor Druk

"Bomben töten die Menschlichkeit"

24. Mai 2024
Redaktion Börsenblatt

Die Federation of European Publishers (FEP) verurteilt den russischen Angriff auf die Factor-Druckerei in Charkiw aufs Schärfste. Zudem teilt die FEP einen Spendenaufruf der Druckerei. Der Börsenverein hatte bereits seine Bestürzung über die Bombardierung der Druckerei in einen eigenen Statement ausgedrückt.

Am 23. Mai haben russische Raketen eine der größten Druckereien der Ukraine zerstört. Die Föderation der europäischen Verleger (FEP) erklärt sich in einem Statement (24. Mai) solidarisch mit den ukrainischen Kollegen: Sie spricht den Familien, die einen geliebten Menschen verloren haben, ihr aufrichtiges Beileid aus und spricht denjenigen, die durch die Angriffe verletzt wurden, Mut zu.
 
Ricardo Franco Levi, Präsident der FEP, sagte: "Die Bomben, die sieben Menschen töteten und Abertausende von Büchern zerstörten, haben nur ein Ziel: die Humanität zu vernichten. Die europäische Buchgemeinschaft steht an der Seite der Ukraine. Wir müssen die Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Kollegen fortsetzen und ausbauen."
 
Man ermutige jeden, ukrainische Bücher zu kaufen, um sie an Vertriebene in verschiedenen europäischen Ländern zu verteilen und die notwendige Sichtbarkeit dieser lebendigen Literatur zu gewährleisten. Die FEP sei hier mit dem Projekt Tales of EUkraine aktiv, das vom europäischen Programm Creative Europe unterstützt wird.

In den sozialen Medien rufe das Unternehmen "Faktor" zu Spenden auf. Alle Gelder werden für die Unterstützung der Opfer und die Wiederherstellung des Drucklebens verwendet. Weitere Infos und eine Bankverbindung finden sich: hier.

Börsenverein: "Der Angriff trifft die ukrainische Buchbranche ins Herz"

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagt in einem Statement des Börsenvereins: "Der Angriff auf die Factor-Druckerei trifft die ukrainische Buchbranche ins Herz. Wir sind bestürzt und entsetzt! Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind vor allem bei den Verletzten und den Angehörigen der Todesopfer. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine kamen laut UN-Angaben bereits über 10.000 ukrainische Zivilist*innen ums Leben. Gezielte Angriffe auf die ukrainische Buchbranche sind perfider Teil der hybriden russischen Kriegsführung. Diese abscheulichen und unmenschlichen Taten müssen aufhören! Wir unterstützen weiterhin unsere ukrainischen Kolleg*innen."

In wenigen Tagen, am 30. Mai, beginne das Arsenal Book Festival in Kiew, viele Bücher würden derzeit für den Direktverkauf dort in der Factor-Druckerei gedruckt.