"Nino Haratischwili gelingt es auf faszinierende Weise, Unterhaltung mit Haltung zu verbinden und dabei Einzelschicksale und Historie zu verschmelzen", begründete Dreyer ihre Entscheidung, die sie nach Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat. "Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind ihre Romane erschreckend aktuell. Sie erzählen von Dramen und Tragödien von beinahe antikem Ausmaß und stellen wichtige Fragen nach Schuld und Verantwortung, nach den Langzeitfolgen von Krieg und Verbrechen." Haratischwili sei eine besondere Geschichtenerzählerin, die die großen und kleinen Tragödien des Lebens bildstark ausleuchte. Sie zeige Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen ihr Leben zu meistern versuchen, so anschaulich und schonungslos, dass man ihre Bücher kaum aus der Hand legen könne. "In ihren Romanen ist viel Schatten, doch trotz der Abgründe geht das Licht nie aus. In diesem Optimismus ist sie dem großen Carl Zuckmayer sehr ähnlich", so Malu Dreyer.
Haratischwili sei "eine Stimme Osteuropas, die dringend gehört werden muss" und verbinde "Haltung mit dem Mut zum großen Erzählen" - so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Autorin auf der Preisverleihung.