Risiko für Verlage?

ChatGPT, zerstöre die Buchbranche! (2/4)

17. Februar 2023
Michael Schickerling

Unser Autor Michael Schickerling hat sich mit ChatGPT unterhalten. In vier Folgen unserer Serie versucht er, den Bot auf die Buchbranche loszulassen. Diesmal befragt er die Künstliche Intelligenz nach ihrem Gefährungspotenzial für Verlagsmitarbeitende.

Cartoon: Ein grüner Roboter vor einem Atompilz, im Hintergrund ein Bücherregeal

Wie groß ist die disruptive Kraft von Künstlichen Intelligenzen wie ChatGPT?

Risiken, überall Risiken

Welche drei Risiken bedrohen die Buchverlagsbranche substanziell? Und welche drei Akteure?

1. Risiken für die Buchverlagsbranche:  

  • Digitalisierung: Der Übergang zu digitalen Formaten und die zunehmende Verlagerung des Buchkonsums in den Online-Bereich stellt eine Bedrohung für die klassische Buchverlagsbranche dar.  
  • Konkurrenz durch Self-Publishing: Der Anstieg des Self-Publishing und die Verfügbarkeit von Tools und Plattformen zur Veröffentlichung von Büchern erhöhen den Konkurrenzdruck auf traditionelle Buchverlage.
  • Finanzielle Instabilität: Überhöhte Kosten, sinkende Verkaufszahlen und mangelnde Innovationsfähigkeit können zu finanzieller Instabilität und geringeren Gewinnmargen führen.

2. Akteure:

  • Buchhändler: Buchhändler spielen eine wichtige Rolle in der Verbreitung von Büchern und können den Verkauf von Büchern beeinflussen.
  • Autoren: Autoren sind die Hauptquelle für Inhalte und können durch ihre Popularität und ihr Ansehen den Erfolg eines Buchverlags beeinflussen.
  • Leser: Leser bestimmen die Nachfrage nach Büchern und können durch ihre Kaufentscheidungen den Erfolg eines Buchverlags beeinflussen.

 

Was die KI besser kann (laut ChatGPT)

Welche substanziellen Gefahren für die deutsche Buchverlagsbranchen gehen von KI-Systemen aus?

1. Überflüssigkeit von menschlichem Fachwissen und Kompetenzen: KI-Systeme können bestimmte Aufgaben, die traditionell von Menschen ausgeführt wurden, übernehmen und dadurch menschliche Kompetenzen überflüssig machen. Dazu gehören beispielsweise Aufgaben wie das Übersetzen von Texten, das Durchführen von Marktforschungen und das Überwachen von Trends.

2. Veränderung des Marktmodells: KI-Systeme können die Art und Weise, wie Bücher produziert und verkauft werden, grundlegend verändern, was Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Buchverlagen haben kann.

3. Konkurrenz durch automatisierte Schreib- und Übersetzungssysteme: KI-Systeme können es Autoren erleichtern, Bücher zu schreiben, und Übersetzungen von einer Sprache in eine andere durchführen, was die Nachfrage nach traditionellen Buchverlagen verringern und den Konkurrenzdruck erhöhen kann. Es ist wichtig zu beachten, dass KI-Systeme auch positive Auswirkungen auf die Buchverlagsbranche haben können, beispielsweise durch die Beschleunigung von Prozessen, die Verbesserung von Übersetzungen und die Unterstützung von Autoren bei der Schreibarbeit.

Was können KI-Systeme besser als Buchverlage?

1. Große Datenmengen schnell und effizient verarbeiten: KI-Systeme können riesige Mengen an Daten schnell analysieren und verarbeiten, was für Buchverlage schwieriger ist.

2. Personalisierte Empfehlungen und Vorhersagen: KI-Systeme können basierend auf dem Verhalten und den Vorlieben von Lesern personalisierte Empfehlungen und Vorhersagen liefern, was für Buchverlage schwieriger ist.

3. Automatisierte Prozesse beschleunigen: KI-Systeme können bestimmte Prozesse automatisieren, wie beispielsweise die Übersetzung von Texten, die Überwachung von Trends und das Durchführen von Marktforschungen, was für Buchverlage Zeit und Ressourcen sparen kann.

4. Kosteneinsparungen: Durch die Automatisierung bestimmter Prozesse und die Vermeidung von menschlichen Fehlern können KI-Systeme für Buchverlage zu Kosteneinsparungen führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass KI-Systeme nicht in der Lage sind, menschliche Empathie, Kreativität und Urteilsvermögen zu ersetzen, was für Buchverlage von entscheidender Bedeutung sein kann.

 

Wenn der Bot deinen Job übernimmt ...

Wie macht KI die Arbeit von Lektoren und Redakteuren in Buchverlagen überflüssig?

KI kann einige Aufgaben von Lektoren und Redakteuren in Buchverlagen unterstützen oder beschleunigen, wie z.B. die Überprüfung von Grammatik und Rechtschreibung, das Durchführen von Recherchen oder die Übersetzung von Texten. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass KI die Arbeit von Lektoren und Redakteuren vollständig ersetzen wird, da diese oft auch kreative und intellektuelle Fähigkeiten wie Urteilsvermögen, kritische Analyse und Empathie benötigen, die KI-Systeme nicht besitzen. Es ist wichtig zu beachten, dass KI-Systeme nur als Werkzeug zur Unterstützung der Arbeit von Lektoren und Redakteuren fungieren können und nicht in der Lage sind, die menschliche Kreativität, Empathie und Urteilskraft zu ersetzen, die für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von großer Bedeutung sind.

Wie könnten KI-Systeme in Zukunft die Arbeit von Buchverlagen überflüssig machen?

Es ist unwahrscheinlich, dass KI-Systeme in der Lage sein werden, die Arbeit von Buchverlagen vollständig zu ersetzen, da ein wichtiger Teil der Arbeit von Buchverlagen die Kreativität, das Urteilsvermögen und die Empathie von Menschen erfordert, die KI-Systeme nicht besitzen. Allerdings kann KI dazu beitragen, bestimmte Aufgaben von Buchverlagen automatisch auszuführen oder zu unterstützen, wie beispielsweise:

1. Textanalyse: KI-Systeme können Texte automatisch analysieren, um mögliche Fehler zu erkennen und zu korrigieren, was für Buchverlage Zeit sparen kann.

2. Übersetzung: KI-Systeme können Texte automatisch in andere Sprachen übersetzen, was für Buchverlage Zeit und Ressourcen sparen kann.

3. Empfehlungen: KI-Systeme können personalisierte Empfehlungen an Leser basierend auf ihren Vorlieben und Verhaltensmuster geben, was für Buchverlage von Vorteil sein kann. Diese und ähnliche Anwendungen von KI können Buchverlagen helfen, ihre Prozesse zu optimieren und Zeit und Ressourcen zu sparen, ohne dass die Arbeit vollständig überflüssig wird.

In Folge 3

Im nächsten Teil der täglich erscheinenden Serie lässt Michael Schickerling ChatGPT sich zum Unternehmensberater aufschwingen. Der Bot öffnet der Buchbranche die Augen, was die richtigen Schritte zur Risikovermeidung wären.

Michael Schickerling

Michael Schickerling bietet mit schickerling.cc  Expertise bei der Konzeption von Sachbüchern, Ratgebern und Fachbüchern, Ma­nage­ment komplexer Publikationsprojekte, Textentstehung und redak­tioneller Unter­stützung. Daneben ist er Dozent (u.a. am mediacampus frankfurt) und Referent zahlreicher Börsenblatt-Webinare.