"Der Roman 'Vom Ende der Einsamkeit' ist die Geschichte dreier behütet aufwachsenden Geschwister, die durch Unfalltod der Eltern entwurzelt werden und fortan mehr oder weniger getrennt im Internat leben müssen. Berührend erzählt, sprachlich großartig, schildert Benedict Wells, wie die Traumatisierung nach und nach in Lebensbewältigung übergeht und in einen starken Zusammenhalt und ein gemeinsames Lebensmodell der Geschwister mit ihren Kindern mündet. Ein kluges Werk über Verlust und Bewahren, über langsame Selbstfindung, über die Macht des Vergangenen, ungeachtet seiner Traurigkeit tröstlich, zuweilen sogar komisch. Ein Roman, den man nicht so schnell vergisst", so die Begründung der Preisvergabe.
Die Stiftungsvorsitzende Dorothee Hess-Maier übergibt den mit 12.000 Euro dotierten Preis am 28. November in der Berliner Landesvertretung Baden-Württembergs. Die Laudatio hält der Literaturkritiker Uwe Wittstock.
Zum Preis
Der Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag soll jährlich den Autor einer deutschsprachigen Publikation erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie) auszeichnen, die maximal zwei Jahre zuvor erschienen ist. Ausgezeichnet werden eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller, "der mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet".
Bei der Entscheidung für den Buchpreis lässt sich die Stiftung von verschiedenen Fachleuten aus Literaturkritik und Buchhandel beraten. 2016 waren dies Uwe Wittstock (Focus), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Ellen Pomikalko (Buchmarkt), Ulrich Weinzierl (Freier Literaturkritiker), Margarete und Michael Riethmüller (RavensBuch) und Andrea Reidt (Freie Journalistin).
Der Preis wird seit 2011 vergeben, bisherige Preisträger waren Maja Haderlap, Sten Nadolny, Doris Knecht, Lena Gorelik und Vea Kaiser.