Von der Schließung betroffen sind 114 Stellen. Mit dem Kaufmännischen Verband (kfmv) und der Personalkommission als Sozialpartner hat ExLibris einen Sozialplan mit flankierenden Maßnahmen erarbeitet, um die Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter abzufedern. Möglichst vielen Betroffenen soll innerhalb oder außerhalb der Migros-Gruppe eine Stelle vermittelt werden. Ex Libris bietet dazu eine interne Anlaufstelle. Zudem verlängert Ex Libris Weber zufolge die vertraglichen Kündigungsfristen. Mitarbeitern, die nach Ablauf der Kündigungsfrist keine neue Stelle haben, will ExLibris zusätzlich eine Entschädigung zahlen. Die "Transformation" ermögliche es aber, rund 215 Arbeitsplätze bei ExLibris "nachhaltig zu sichern", so Beat Zahnd, Leiter des Departments Handel im Migros-Genossenschafts-Bund.
Stark rückläufige Tendenz bei den stationären Läden
ExLibris habe "den Preiszerfall durch die Frankenstärke und den aggressiven Preiskampf der internationalen Online-Konkurrenz" zu spüren bekommen, teilte Luzi Weber, Mediensprecher des Migros-Genossenschafts-Bunds, heute mit. "Das Geschäft in den stationären Filialen hat seit Jahren eine stark rückläufige Tendenz. Für viele Filialen kommt erschwerend hinzu, dass längere Öffnungszeiten auch zu einem Kostenanstieg führten. Die bislang ergriffenen Maßnahmen, um dem fundamentalen Strukturwandel im Handelsmarkt zu begegnen, reichten nur teilweise aus", formuliert Weber. Das florierende Online-Geschäft habe die Einbußen bei den stationären Verkäufen nicht zu kompensieren vermocht.
Übrig bleiben nur 14 ExLibris-Filialen
Dass Bücher, Musik, Filme oder Games immer mehr online eingekauft werden, häufig auch bei internationalen Anbietern, "bekommen unsere Ladengeschäfte in aller Härte zu spüren", sagt Daniel Röthlin, Unternehmensleiter von Ex Libris. "Um weiterhin in Wachstumsbereiche investieren und als starkes Unternehmen in die Zukunft gehen zu können, müssen wir deshalb unser Filialnetz gesund aufstellen. Das ist leider nicht ohne schmerzliche Eingriffe möglich."
ExLibris habe das Marktpotenzial aller Standorte sorgfältig evaluiert und aufgrund der Standortfaktoren wie Kundennachfrage, Lage und Entwicklungsmöglichkeiten eine Gesamtbewertung vorgenommen. Als Ergebnis will ExLibris noch in diesem Jahr das stationäre Verkaufsnetz von heute 57 auf 14 Filialen reduzieren. Künftig wird es nur noch an folgenden Standorten ExLibris-Filialen geben:
- Aarau
- Basel Centralbahnplatz
- Bern Bahnhof
- Glattzentrum, Wallisellen
- Lenzopark, Lenzburg
- Lyss
- Pizolpark, Mels
- Rapperswil
- Sursee
- Illuster, Uster
- Wil SG
- Zürich Bahnhofplatz
- Zürich Limmatplatz
- Zürich Oerlikon
Das Unternehmen hat offenbar bereits im Laufe des vergangenen Jahres 11 Filialen geschlossen: Auf der Firmenwebsite wird für Anfang 2017 (Stand: 1. Januar) noch die Zahl von 68 Filialen in der deutschen Schweiz genannt.
ExLibris habe "den Preiszerfall durch die Frankenstärke und den aggressiven Preiskampf der internationalen Online-Konkurrenz" zu spüren bekommen, teilte Luzi Weber, Mediensprecher des Migros-Genossenschafts-Bunds, heute mit.
Aggressiven Preiskampf kann es nur da geben, wo die Preisbindung wegfällt.
Sicherlich spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Aber wer die Sinnhaftigkeit der Buchpreisbindung negiert kann heutzutage fast nur noch Mitarbeitter von Amazon sein.
Solange keine anderen Gründe für die Schwierigkeiten des Unternehmens genannt werden finde ich es schon zulässig, den Zusammenhang mit der Buchpreisbindung herzustellen.
Bequem ist es im Trüben zu fischen und zu sagen es könnte auch andere Gründe geben ;-)