Neues Ausschüttungsmodell bei Amazon

Amazon modifiziert Vergütung für Indie-Autoren

17. Juni 2015
Redaktion Börsenblatt
Amazon überarbeitet ein knappes Jahr nach dem Start von Kindle Unlimited die Ausschüttungen für Indie-Autoren. Ab 1. Juli werden diese nach der Anzahl der gelesenen Seiten und nicht mehr wie bisher nach der Anzahl der Leihvorgänge vergütet, teil das Unternehmen mit.

Das neue Vergütungsmodell soll für E-Books gelten, die bei Kindle Unlimited und der Kindle Owners Lending Library (KOLL) gelistet sind. Indie-Autoren, die unter anderem über Kindle Direct Publishing (KDP) veröffentlichen, müssen sich ab dem 1. Juli mit einem neuen Ausschüttungsmodel anfreunden. Bisher vergüteten Kindle Unlimited und KOLL nach der Anzahl "qualifizierter" Leihvorgänge, also der Anzahl der Titel, die zu mindestens 10 Prozent gelesen wurden. Zukünftig wird die Vergütung für die Indie-Autoren nach der Anzahl der tatsächlich gelesenen Seiten ausgeschüttet.

Amazon kommt damit nach eigenen Aussagen dem Wunsch zahlreicher Autoren nach, die sich gegen eine einheitliche Vergütung unabhängig von der Länge des Titels wehren. Für die Autoren bedeute dies, dass sich längere Bücher zukünftig deutlich eher rentieren als die zahlreichen kurzen Titel, die in letzter Zeit auf den Buchmarkt gekommen wären. Nach eigenen Aussagen ist sich Amazon sicher, dass die neuesten Veränderungen auch Auswirkungen auf die Umfänge haben, zukünftig rechne Amazon wieder mit einer Dominanz längerer Titel.

Insgesamt schüttete Amazon im Mai 10,8 Millionen US-Dollar an Indie-Autoren aus. Im Juli und August rechnet das Unternehmen der Mitteilung zufolge mit einer Steigerung der Vergütungen auf 11 Millionen US-Dollar.