Weltweit haben den Recherchen zufolge 400.000 Forscher in Raubjournalen veröffentlicht. Die Zahl solcher Publikationen habe sich in den vergangenen fünf Jahren weltweit verdreifacht, in Deutschland gar verfünffacht, so der Artikel, der heute im "SZ-Magazin" auf Seite 10 zu lesen ist. In der 14 Seiten langen Strecke zeigen die Autoren Patrick Bauer, Till Krause, Katharina Kropshofer, Katrin Langhans und Lorenz Wagner, wie dubiose Unternehmer sich als Fachverleger ausgeben, mit bekannten Wissenschaftlern werben, die einer Zusammenarbeit aber nie zugestimmt haben, und der Wissenschaft schaden. Diese Verlage publizieren gegen Bezahlung "die Beiträge der Forscher binnen weniger Tage, oft ohne nennenswerte Prüfung der Inhalte. So erhalten auch zweifelhafte Studien ein angebliches Siegel der Wissenschaft und sind in der Welt", schreiben die Autoren. So würden auch Steuergelder verschwendet, die eigentlich in Spitzenforschung fließen sollten.
Ebenso tragisch wie folgenreich ist die Erkenntnis: Was Forscher publizieren, findet auch Einzug in den politischen Alltag. Und: "So leicht es ist, Unsinn als Wissenschaft auszugeben, so schwer ist es, diesen Unsinn wieder aus der Welt zu schaffen."