Für die Studie wurden 1.647 Doppelinterviews mit je einem Kind im Alter von sechs bis 13 Jahren und einem Erziehungsberechtigten sowie 394 Interviews mit einem Erziehungsberechtigten für die Vier- und Fünfjährigen geführt. Die Antworten sollen ein detailliertes Bild der Lebensrealität der 5,79 Millionen Sechs- bis 13-Jährigen ergeben sowie der 1,38 Millionen vier- und fünfjährigen Vorschüler in Deutschland.
61 Prozent lesen Bücher
Der Studie zufolge liegt das klassische Lesen gleichauf mit Freizeitbeschäftigungen wie Internet- und Apps-Nutzen (62 Prozent) – und deutlich vor digitalen Unterhaltungsformen wie YouTube (34 Prozent), Spielekonsolen (28 Prozent) oder DVDs und Blu-Rays (15 Prozent). 61 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren lesen mehrmals pro Woche in Büchern, 55 Prozent lesen Kinderzeitschriften und Comics. Im Vorschulalter (vier und fünf Jahre) spielen Internet/Apps (4 Prozent) und YouTube (9 Prozent) praktisch noch keine Rolle. Neben Fernsehen (93 Prozent) und Radio (41 Prozent) sind es auch hier vor allem Printmedien wie Bücher (68 Prozent), Kinderzeitschriften und Comics (44 Prozent), mit denen sich der ganz junge Nachwuchs mehrheitlich auseinandersetzt. Auffällig: Trotz der Konkurrenz durch neue Medien ist "Bücher und Zeitschriften lesen und anschauen" der Studie zufolge vom Vorschüler bis zum 13-jährigen Jugendlichen bei den Freizeitbeschäftigungen signifikant beliebter als „Digitale Spiele spielen“, „Chatten/Telefonieren“ oder „Filme ansehen“. Erheblichen Anteil am Erfolg des klassischen Lesematerials haben Kinderzeitschriften. Sie erreichen 56,6 Prozent der Vier- bis Fünfjährigen und sogar 71,5 Prozent der Altersgruppe sechs- bis 13 Jahre – insgesamt rund 4,92 Millionen Kinder in Deutschland.
Moderne Zeiten
Gleichzeitig tauchen die Kinder aber auch in digitale Welten ab. 37 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen besitzen bereits ein eigenes Smartphone oder Handy. Bei den Zehn- bis 13-Jährigen haben 84 Prozent ihr eigenes mobiles Endgerät. Unabhängig vom eigenen Handy verschicken die meisten Zehn- bis 13-Jährigen SMS (61 Prozent) oder WhatsApp-Nachrichten (68 Prozent), wobei die Nutzung dieser Kommunikationskanäle mit zunehmendem Alter steigt. Auf Social-Media-Plattformen wie Facebook ist dagegen nur eine Minderheit (29 Prozent) der Zehn- bis 13-Jährigen in Deutschland vertreten.
Kinder bestimmen selbst über ihr Taschengeld
Im Gegensatz zum Vorschulalter, wo mehrheitlich die Eltern über Finanzen entscheiden, geben 74 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen ihr Taschengeld ganz selbstständig aus (95 Prozent bei den Zehn- bis 13-Jährigen). 64 Prozent entscheiden selbst, wie sie ihr Zimmer einrichten (Zehn- bis 13-Jährige: 87 Prozent), 60 Prozent, wie sie ihre Freizeit gestalten (Zehn- bis 13-Jährige: 86 Prozent). Nur bei Kleidung und Style haben die Eltern noch mitzureden: Hier hat nur etwa die Hälfte (49 Prozent) der Sechs- bis Neunjährigen die Entscheidungshoheit, bei den Zehn- bis 13-Jährigen steigt der Anteil auf 82 Prozent.