Fakten aus der Pressekonferenz zum Verkauf von Thalia

Von Advent bis Zeithorizont

11. Juli 2016
Redaktion Börsenblatt
Die neuen Thalia-Eigentümer haben sich heute um 12 Uhr der Presse gestellt. Die Fragen beantwortete das Gesellschafterquartett Henning Kreke, Manuel Herder, Michael Busch und Leif Erik Göritz. boersenblatt.net hat die wichtigsten Fakten für Sie zusammengestellt.

AdventDas Kapitel Advent und Familie Kreke ist mit dem Verkauf von Thalia abgeschlossen. Alle Teile, die zur damaligen Douglas Holding gehört haben, sind nun verkauft. Bei Thalia sowie der Parfümerie Douglas ist die Familie Kreke mit höheren Anteilen als zuvor im Boot.

EigentümerstrukturFamilie Kreke hat ihre Thalia-Anteile von 16 Prozent auf 35 Prozent aufgestockt. 65 Prozent hält eine Holding, in der die Verlegerfamilie Herder die Mehrheit besitzt und an der noch Michael Busch sowie Leif Erik Göritz beteiligt sind.

FinanzierungHerder als Mehrheitsgesellschafter hat sein Engagement gemeinsam mit Banken finanziert. Gesprochen wurde mit den Hausbanken von Thalia, die das Geschäft kennen. Man habe professionell agiert und eine saubere Finanzierung auf die Beine gestellt, sagte Manuel Herder.

InvestitionenDer Investitionsrahmen bezieht sich auf das stationäre und das digitale Geschäft. Die Läden werden Instand gehalten, erneuert, es kommen neue Läden hinzu, an bestehenden Standorten kann es zu Umzügen kommen. Digital wird in die Überarbeitung der E-Commerce-Plattform und das digitale Lesen investiert. Über allem steht ganz dick das Wort „Augenmaß".

KartellamtDie Einreichung des Deals soll zeitnah erfolgen. Man geht nicht von Schwierigkeiten aus und hofft, in acht bis zwölf Wochen eine Entscheidung zu haben.

Mission StatementAlle Gesellschafter fühlen sich Werten verpflichtet, stellen Menschen in den Mittelpunkt und verfolgen dieses Ideal gemeinsam.

Standorte der Thalia-ZentralenDie Firmenzentralen in Hagen, Münster und Berlin sollen alle in gleichem Umfang wie bisher beibehalten werden.

UnternehmenszahlenIm laufenden Geschäftsjahr, das am 30.9. endet, will man auf vergleichbarer Fläche wachsen – und zwar bei Büchern, buchnahen und sonstigen Produkten. In allen Produkten und Kanälen soll es ein positives Wachstum oberhalb des Marktwachstums geben.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Thalia flächenbereinigt um zwei Prozent zugelegt. Absolute Zahlen werden nicht genannt.
Thalias Marktanteil liegt stationär bei 15-16 Prozent; digital bewegt der Marktanteil sich etwa bei 20 Prozent.
Thalia hat in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ca. 4.000 Mitarbeiter.

Wachstum im stationären Geschäft?
Thalia will stationär weiter wachsen. Die Größe der Buchhandlungen soll zwischen 400 und 500 Quadratmetern liegen. Präsenz von Buchhandlungen vor Ort ist nicht nur richtig, sondern auch sinnvoll. Flagschiffe wird es weiterhin geben, an Orten, wo Stellenwert und Kaufkraft stimmen.

Warum ausgerechnet Herder?Zwischen den Familien Herder und Kreke bestehen schon jahrzehntelange geschäftliche Verbindungen, unter anderem hat Herder drei seiner Buchhandlungen in Würzburg, Münster und Freiburg an Thalia verkauft.

Zeithorizont des Engagements
Alle vier Gesellschafter wollen langfristig an Bord bleiben und setzen bei ihrem Investment auf Nachhaltigkeit.


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