Den Antrag auf Insolvenz stellte das Unternehmen bereits im Frühjahr, am 1. Juni wurde dann das Verfahren eröffnet. Retten ließ sich Kubon & Sagner Media jedoch offenbar nicht: Insolvenzverwalter Tilo Kolb (Leipzig) stellte den Betrieb ein, fand nach Recherchen von boersenblatt.net aber für die Assets, also die Kundenkartei, mit East View Information Services (Minneapolis, USA) einen Käufer.
Kubon & Sagner Media hat über viele Jahre Bibliotheken und wissenschaftliche Institutionen in aller Welt mit Fachinformationen beliefert – mit Büchern, Zeitschriften, E-Journals und Fortsetzungswerken aus Osteuropa. Das Unternehmen wurde 1947 gegründet und betrieb zuletzt, neben der Zentrale in Leipzig, auch Büros in München, Berlin und in den USA (Washington D.C.). Es gehört nach eigenen Angaben zur in Leipzig ansässigen Bell & Baumgarth Gruppe.
"Nach jahrelanger Anstrengung, das Traditionsunternehmen zeitgemäß und zukunftssicher aufzustellen, sahen wir uns weiter mit einem Tornado der Transformation (wie ich es zu sagen pflege) konfrontiert", so Stefan Baumgarth, seit 2009 Geschäftsführer von Kubon & Sagner Media, über die Hintergründe der Insolvenz. Die Erwartungen und Ansprüche auf Kundenseite hätten sich schneller geändert, als sich Kubon & Sagner darauf einstellen konnte. Hinzu kam Baumgarth zufolge ein erhöhter Preisdruck und die Tatsache, dass viele Bibliotheken die Erwerbung von Original-Literatur aus Osteuropa deutlich zurückgefahren haben. "Somit hatte der Marktführer Kubon & Sagner leider keine tragfähigen Grundlagen und Perspektiven mehr."