Der Finanzier, "ein Liebhaber der Kriminalliteratur", so Wolfgang Franßen, möchte seinen Namen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Der neue Inhaber habe sich Ende September gemeldet − "ein glücklicher Zufall". Es habe sofort ein "vertrauter Umgang" geherrscht, berichtet Franßen. Der Käufer habe das Programm des Polar Verlags gekannt und sei überzeugt von der Ausrichtung. Das Programm werde sich nicht ändern. Der Finanzier werde Inhaber des Verlags, er selbst bleibe als Herausgeber und Programmleiter an Bord. Verlagssitz bleibe vorerst Hamburg.
Geplant sei es, den "Deutschen Polar" mit zwei Titeln zur Leipziger Buchmesse im März 2018 zu starten. Ins Auge gefasst habe man zudem einen "Deutschen Polar Preis". Im Verlag sollen künftig acht Titel pro Jahr erscheinen: Vier von internationalen Autoren, vier von deutschsprachigen Autoren, so Franßen. Er sei erleichtert, dem Verlag "die Zukunft gesichert zu haben".
Hintergrund
Der Polar Verlag hatte im September beim Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren beantragt, das Amtsgericht hatte daraufhin am 14. September einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Am 27. Oktober wurde die angeordneten Maßnahmen wieder aufgehoben.
Als Grund für den Antrag auf ein Insolvenzverfahren nannte Verleger Wolfgang Franßen im September unter anderem den Nachfrageeinbruch im Frühjahr 2017 (siehe Archiv).
Der vor vier Jahren gegründete Verlag führt in seinem Programm vor allem Titel aus der Tradition des französischen Polar – darunter auch gesellschaftskritische Romane des Subgenres Néo Polar.