Das geht aus der E-Book-Studie hervor, die der Börsenverein gemeinsam mit GfK Consumer Panel Media Scope Buch durchführt.
Umsatz sinkt
Laut Studie sank der Umsatz von E-Books am Publikumsmarkt 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent. 2016 war der Umsatz im Vergleich zu 2015 um 2,6 Prozent gestiegen. Für die aktuelle Entwicklung werden in der Mitteilung zur Studie als Gründe angeführt:
- Käufer würden günstigere Titel bevorzugen. Der durchschnittlich bezahlte Preis ging weiter zurück, von 2016 auf 2017 um 5,1 Prozent, und lag somit zuletzt bei 6,38 Euro.
- Zum anderen sank die Zahl der Käufer um 7,7 Prozent von 3,8 Millionen 2016 auf 3,5 Millionen im letzten Jahr. Der Anteil der E-Book-Käufer an der Gesamtbevölkerung − die Käuferreichweite − ging von 5,6 Prozent (2016) auf 5,2 Prozent (2017) zurück.
Der Umsatzanteil sei dagegen mit 4,6 Prozent auf Vorjahresniveau geblieben.
Absatz steigt
Der Absatz von E-Books am Publikumsbuchmarkt legte um eine Million auf 29,1 Millionen Exemplare zu − das war ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber 2016.
- Zugleich stiegen die durchschnittlichen Ausgaben der Käufer. 2017 gaben sie für die Digitallektüre 53,13 Euro aus – 6,8 Prozent mehr als 2016.
- Im Schnitt legte sich jeder Käufer 8,3 E-Books in den Warenkorb, die Kaufintensität stieg damit um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
"Das E-Book gewinnt bei seinen Nutzern weiter an Bedeutung. Sie intensivieren ihre Käufe und Ausgaben weiter. Allerdings macht der Wettbewerb um Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen auch vor dieser Editionsform nicht Halt. Das E-Book verzeichnet zum zweiten Mal in Folge Käuferrückgänge. Die Branche analysiert derzeit intensiv, aus welchen Gründen und Motiven Käufer abwandern. Ziel ist es, Käufer für das gedruckte wie digitale Buch zu begeistern und zurückzugewinnen", sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Verändert hat sich 2017 die Verteilung der E-Book-Umsätze auf die Warengruppen: Belletristik hatte einen Umsatzanteil von 82 Prozent (2016: 81 Prozent), Kinder- und Jugendbuch einen Anteil von fünf Prozent (2016: acht Prozent), Reise ein Prozent (unverändert), Ratgeber sieben Prozent (plus ein Prozentpunkt) und Sachbücher / Lexika fünf Prozent (unverändert).
Zur Studie
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet in Kooperation mit GfK Entertainment vierteljährlich die Entwicklung auf dem E-Book-Markt. Die Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 25.000 Personen. Sie sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren, für insgesamt 67,7 Mio. Menschen.
Die Quartalszahlen sind als Infografiken auch unter www.boersenverein.de/ebook-markt zu finden.
Wer danach immer noch an diese Zahlen glauben möchte, hat persönliche gute Gründe dafür, die jedoch nichts mit der Marktrealität zu tun haben.
Das Lesen verlagert sich nicht erst seit gestern.
Eingegrenzt auf das Downloadmodell beim E-Book mag es wie oben angedeutet stagnieren, trägt aber besagter Verlagerung des Lesens nicht Rechnung.
Ich würde mir lieber Sorgen machen, wie ich meine Leser über das E-Book (und das gedruckte Buch) hinaus erreiche. Die Möglichkeiten des Lesens sollen sich ja seit der Steinzeit enorm erweitert haben. Aber Spaß bei Seite. Im digitalen Zeitalter wird das Lesen immer wieder ein Update erhalten. Da kann man daneben stehen und jammern, dass man seine alten Versionen nicht mehr los wird oder man wird aktiv und entwickelt selbst ein Update.