Im letzten Sommer hatte der Frechverlag das Pop-Duo Glasperlenspiel als Maren-Botschafter für sein Häkel-Label be beanie verpflichtet; die Häkelmütze im Becher ("be beanie to go") räumte einen Krativpreis ab. Im Handel gehören Nonbooks und witzige Bastel-Sets zum Brot-und-Butter-Geschäft. Wer aber sorgt hinter den Kulissen dafür, dass aus abgefahrenen Ideen erfolgreiche Produkte werden? Nonbooks unterscheiden sich in fast allen Belangen von der klassischen Printproduktion, eine fremde Welt: Das reicht von Planungszyklen und Kalkulation bis zur Betreuung der Lieferanten, Qualitätskontrolle, Verpackung und Versand. Alles ist anders – und für einen Buchverlag absolut neu. Kristin Günsel (*1983) betreut seit Anfang 2012 im Stuttgarter Frechverlag den Nonbook-Bereich – in dreieinhalb Jahren hat sie das Segment kontinuierlich auf- und zu einem mittlerweile höchst erfolgreichen Umsatzbringer ausgebaut. Die Zahlen kletterten in dieser Zeit um fast 200 Prozent. Hexenwerk?
"Es geht nicht darum, Holzperlen, Stifte und Wolle zu verkaufen", sagt Günsel, für die die Stelle beim Frechverlag die erste Führungsposition ist − bis 2011 war sie Produktmanagerin bei tatzino. "Mir ist es wichtig, Menschen zu helfen, ihre verborgenen Talente zu entdecken, sich selbst auszudrücken – auf eine möglichst bequeme, schöne Art und Weise." Mit ihrem kleinen Team ist es Kristin Günsel gelungen, durch besondere Verpackungen, Designs oder Marketingansätze aus bekannten Themen neue, unverwechselbare Produkte zu machen. Nicht selten muss das in Rekordzeit gehen, wenn sich neue Trends abzeichnen und nach "Schnellschüssen" rufen. "Es bereitet mir unheimlich viel Spaß, Konzepte mitzuentwickeln oder mit meinen Lieferanten an der besten Umsetzung zu tüfteln. Eigentlich mache ich nur meinen Job – das aber mit viel Liebe und Begeisterung." Mit eben 32 Jahren hat Kristin Günsel bereits eine Menge erreicht – man darf gespannt sein, wie es mit ihr und den frechen Nonbooks weitergeht.
Ein Video-Porträt von Kristin Günsel finden sie im YouTube-Kanal des Börsenblatts.
Hier geht es zur Shortlist des YEA 2015!
Weitere Kandidaten im Porträt:
Marguerite Joly
Simon Kurzenberger
Alessandra Trenkle
Torsten Woywood
Christina Esch
Andreas Hollender