Isabelle Enderlein von der französischsprachigen Jury würdigte Oren Ginzburgs "Le destin (presque) timbré d’Etienne Durillon" (Editions Grasset), in dem sich innerhalb eines halben Tages plötzlich alles im Leben des Etienne Durillon verändert. Unerwartete Ereignisse und Überraschungen folgen in einem unbändigen Rhythmus aufeinander in dieser bebilderten Erzählung, in der man ebenso alten Damen mit Tatoos und in Lederjacken begegnet, die auf dem Motorrad durch die Stadt brausen, als auch einem sympathischen Barbesitzer, groß wie ein Riese und mit Glatze oder einem Einbrecherhund und seinem besorgten Herrchen mit Leichenbittermiene. "Zügig und die erfreulichen Veränderungen vorantreibend, erzählt der Roman humorvoll und zärtlich, wie ein ein junger Mann, der sich in seine Schüchternheit und Einsamkeit zurückgezogen hat, plötzlich erfährt, was Freundschaft ist und Mut, Gemeinschaft und Glück."
Hintergrund:
Der Deutsch-Französische Jugendliteraturpreis ist ein Preis für zeitgenössische Jugendliteratur in Deutschland und Frankreich. Er wird jährlich für ein herausragendes Werk der deutschen und französischen Kinder- und Jugendliteratur an einen deutsch- und einen französischsprachigen Jugendbuchautor verliehen.
Die Vergabe des Preises liegt bei der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse. Ziele des Preises sind die Vertiefung des literarischen Brückenbaus zwischen Deutschland und Frankreich und die Förderung bisher weniger bekannter zeitgenössischer Jugendbuchautoren.
Die beiden Preisträger erhalten je ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Für die Übersetzung der beiden preisgekrönten Werke in die jeweils andere Sprache werden je 2.000 Euro bereitgestellt.