So sieht ein glücklicher Gewinner aus: Babar Baig, Gründer des dänischen Start-ups Writereader, strahlt über das ganze Gesicht und hält den riesigen Scheck über 10.000 Euro in den Händen.
Gerade hat Jury-Sprecherin Bettina Hansen den Gewinner des CONTENTshift-Wettbewerbs 2017 verkündet, Um das Geld sei es ihnen bei ihrer Teilnahme aber gar nicht gegangen, erklärt Baig glaubhaft. "Der wahre Wert des Programms liegt in den Kontakten. CONTENTshift öffnet Türen". Der deutsche Markt sei groß und unübersichtlich für ein dänisches Start-up, erklärt er – und CONTENTshift habe diesen riesigen Dschungel gelichtet und Kooperationen in greifbare Nähe gerückt.
Bei WriteReader erstellen, teilen und veröffentlichen Kinder ihre eigenen Bücher und lernen so Lesen und Schreiben. "Kinder lernen, wenn sie begeistert sind – und sie sind dann begeistert, wenn sie ihre eigenen Geschichten erzählen", erklärt Babar Baig den Ansatz des Start-ups. Das Konzept überzeugte die Jury, der die Wahl in diesem Jahr besonders schwer fiel. Alle fünf teilnehmenden Start-ups hätten die Auszeichnung verdient, erklärte Jurysprecherin Bettina Hansen (Georg Thieme Verlag). Aber dann gab sie doch mit großer Freude den diesjährigen Gewinner bekannt. "WriteReader revolutioniert die Art und Weise, wie Kinder an das Lesen und Schreiben herangeführt werden", heißt es in der Begründung. "Wenn schon die ganz jungen Leser kreativ werden und für das Lesen und das Buch begeistert werden können, profitiert die Branche im Sinne des Customer Life Cycle nachhaltig und langfristig."
Die diesjährige Preisverleihung hat gezeigt, dass eine zweistündige Veranstaltung auch auf der eng getakteten Frankfurter Buchmesse erfolgreich sein kann. Kurzweilig und unterhaltsam ging es zu – und so wuchs das Publikum weit über die zur Verfügung stehenden Sitzgelegenheiten hinaus. Gestört hat das niemanden, gegangen ist keiner.
Nach der kurzen Keynote von EU-Abgeordnetem Jan Christian Ehler wurde gepitcht und präsentiert, alle Start-ups lieferten überzeugende Performances - und als die Spannung am größten war, stand plötzlich ein unbekanntes Start-up auf der Bühne: Pitch-Doctor Christoph Sollich präsentierte das Start-up "Ryde my Pony", das neue Airbnb für Pferde. Künftig wolle man das Geschäftsmodell aber auch auf Kamele und Elefanten übertragen. Damit war das Eis gebrochen – und die Bühne frei für die Bekanntgabe des Preisträgers "Writereader".
Bei Sekt und Knabbereien die Frage an den Preisträger: Wie geht es nun weiter? Babar Baig atmet tief durch und trinkt einen Schluck Orangensaft. „Die Arbeit geht jetzt erst los – und das ist gut so“. Und dann strahlt der frisch Gekürte weiter.
Über CONTENTshift:CONTENTshift ist der Branchen-Accelerator der Börsenvereinsgruppe. CONTENTshift ist ein dreimonatiges Förderprogramm für Start-ups der Content-Branche, mit dem Start-ups und etablierten Branchenunternehmen vernetzt werden, um Innovationen fest in der Branche zu verankern. 2017 hatten sich 36 Start-ups beworben.
Der Jury von CONTENTshift 2017 gehörten an: Dr. Thomas Feinen (Hoffmann und Campe), Dr. Bettina Hansen (Georg Thieme Verlag), Jens Marquardt (Schweitzer Fachinformationen), Dr. Wolfgang Pichler (MANZ’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung), Dominik Strähle (Thalia), Detlef Büttner (Vorstand Börsenverein), Ronald Schild (Börsenvereinsgruppe), Carmen Udina (IG Digital) und Dr. Bernd Fakesch (Nintendo Deutschland).
2018 wird CONTENTshift in die nächste Runde gehen. Unternehmen können sich ab sofort für 10.000 Euro als Investoren in das Projekt einbringen. Sie erhalten dadurch einen Platz in der Jury sowie direkten und exklusiven Zugang zu allen sich bewerbenden Start-ups.