Vorangegangen war eine längere Diskussion über die Erhöhung der Titelgebühren. Peter Kraus vom Cleff (Rowohlt) und Ronald Schild, Geschäftsführer der MVB, tauschten dabei auf dem Podium Argumente für und wider die Preiserhöhung aus. "Die Taschen der Verlage sind nicht endlos tief", machte Kraus vom Cleff mit Blick auf die finanziellen Folgen des VG Wort-Urteils deutlich.
Auch die IG unabhängige Verlage im Börsenverein hatte neulich in einer Stellungnahme betont, dass die Belastungsgrenze erreicht sei - und das mit dem Antrag auf der Fachgruppenversammlung der Verlage unterstrichen. Peter Kraus vom Cleff schlug bei der Sitzung vor, die Gebühren zumindest nicht rückwirkend, sondern erst ab Januar 2017 zu erhöhen. Darüber wurde allerdings nicht abgestimmt, weil die Verleger ohne Kalkulationsgrundlage keine Kompromisslösung übers Knie brechen wollten.
Wie die MVB mit dem jetzt verabschiedeten Antrag umgehe, werde sich zeigen, so Kraus vom Cleff am Ende der Debatte, in der Schild noch einmal die Gründe für die Gebührenerhöhung erläuterte. Letztlich sei die MVB vom Erfolg des 2015 eingeführten Goldstatus-Modells überrollt worden, das Verlage für ihre Datenqualität mit geringeren Titelgebühren belohnt: "Wir haben uns verkalkuliert und werben nun um Ihr Verständnis". Nach der Erhöhung würden sich die Preise immer noch auf dem Niveau von 2001 bewegen, die Inflation noch nicht eingerechnet, so Schild, der zudem auf den Innovations- und Investitionsschub beim VLB hinwies. Die Verleger dagegen argumentierten, dass gerade die Unternehmen, die sich um eine Verbesserung der Datenqualität im VLB bemüht hätten, nun nicht für ihre Bemühungen belohnt würden.
Leider nicht zum ersten Mal.