Patentrezepte für die Zukunft des Buchhandels gebe es nicht, sagte Börsenvereinsvorsteher Heinrich Riethmüller bei der Begrüßung zu den Buchtagen. Doch mit den Ergebnissen der Studie "Buchkäufer – Quo vadis?" hat die Diskussion über Wege aus der Krise bereits begonnen.
Und zwar in Echtzeit: Über die Plattform VoxR (www.voxr.de/boev) konnte das Publikum während der Präsentation der Buchkäuferstudie Vorschläge an einen Ideenpool schicken. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten davon Gebrauch, es gingen während der anderthalb Stunden Vortrag 300 Vorschläge ein, die in einer Tag-Wolke erschienen und an die Wand projiziert wurden.
Am "dicksten" waren die Vorschläge, die besonders häufig genannt wurden. Hier eine kleine Auswahl:
- Events im Buchhandel schaffen
- den Buchkauf zum Erlebnis machen
- eine Kampagne starten, um das Buch in der Gesellschaft wieder stärker sichtbar zu machen
- Menschen im Buchhandel emotional mitnehmen
- Lesen als geistige Wellness
- den Kunden in den Fokus stellen
- junge Leute im Netz ansprechen – dort, wo sie sind
Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, kündigte für September einen Workshop des Verbands mit Branchenteilnehmern an, in dem die Vorschläge gesichtet und in eine Strategie umgesetzt werden sollen. Ein Aspekt sei auch die Leseförderung an Schulen. "Damit müssen wir uns neu beschäftigen", sagte Skipis.
"Unser Ziel ist es, das Buch nicht nur abstrakt als 'Leitmedium' zu platzieren, sondern als begeisterungsfähiges Kulturprojekt in der Gesellschaft", so Skipis.
Weitere Ideen und Anregungen sind jederzeit willkommen. Die Postfachadresse lautet: quovadis@boev.de
wie wäre es mit dem Drumherum aufzuhören und sich wieder dem Buch anzunehmen? Denn darum geht es doch, oder nicht? Um das Buch. Deshalb sollte uns das interessieren: gut lektorierte Bücher produzieren, gute Bücher ins Sortiment aufnehmen, gute Bücher dem Kunden empfehlen. Ein Leser möchte lesen. Events gibt es allerorten, sie sind beliebig. Der Lesende schafft sich die Events im eigenen Kopf, ganz individuell. Das heißt Lesen. Also mein Motto ist: Back to the Roots. Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Es will nicht prämiert, gefeiert, beworben werden. Es will gelesen werden. Es grüßt herzlich, Benjamin Breuer
Persönlich wünsche ich mir als Buchhändler eine deutliche Reduzierung der Neuerscheinungen, damit wir Händler und die Kunden die Orientierung nicht verlieren und die guten Bücher eine bessere Chance haben, gesehen und auch wieder mal gelesen zu werden. Für ein Buch braucht man Zeit. Und die müssen wir uns alle wieder gönnen können!