Berliner Stipendium für Schriftsteller im Exil

Galal Alahmadi wird Torschreiber 2019

9. Januar 2019
Redaktion Börsenblatt
Der jemenitische Autor Galal Alahmadi erhält 2019 das Berliner Stipendium Torschreiber am Pariser Platz. Dieses wird an Schriftsteller vergeben, die im Exil in Deutschland leben. 

Das teilte die Stiftung Brandenburger Tor mit. Galal Alahmadi wurde 1987 in Saudi-Arabien geboren und lebt seit März 2016 mit seiner Familie im Exil in Deutschland. Als Torschreiber wird er 2019 mit insgesamt 12.000 Euro unterstützt und erhält zudem für zwei Monate einen Aufenthalt im Literarischen Colloquium Berlin (LCB). Im Rahmen des Stipendiums arbeitet Alahmadi an seinem ersten Roman: "Das von mir geplante Werk ist kein Buch über die Finsternis, sondern über das Leben in ihr. Für mich ist die Finsternis keine Zeit oder Farbe, sondern ein Ort, der sich in der Zeit erstreckt, als wäre er aus Fleisch und Blut."

Galal Alahmadi ist nach der syrischen Autorin Rasha Habbal, die 2018 erstmals das Stipendium für Schriftsteller im Exil erhielt, der zweite Torschreiber am Pariser Platz. Er arbeitete als Journalist und Redakteur für verschiedene arabische Zeitungen und Magazine. Heute ist er vor allem als Schriftsteller tätig und veröffentlichte bisher vier Gedichtbände auf Arabisch. Bis 2016 war er Literaturstipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung und erhielt im August 2017 den renommierten Mohammed-Afifi-Matar-Preis in Kairo.

Torschreiber am Pariser Platz

Das Stipendium Torschreiber am Pariser Platz, das die Allianz Kulturstiftung und die Stiftung Brandenburger Tor in Verbindung mit dem Literarischen Colloquium vergeben, fördert Schriftsteller, die im Exil in Deutschland leben, weil sie in ihren Heimatländern bedroht oder verfolgt wurden. Die drei Kooperationspartner wollen mit diesem Programm auch an das Schicksal der verfolgten deutschen Autoren in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern, die in anderen Ländern Zuflucht fanden. Ihr Schicksal und Werk sei nicht vergessen. Heute soll Berlin ein Ort der Zuflucht und Sicherheit für bedrohte und verfolgte Schriftsteller sein. Hierfür will das Stipendium ein Zeichen setzen.

Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe des Stipendiums. Ihr gehören Prof. Dr. Christina Weiss (Allianz Kulturstiftung), Christine Thalmann (RBB), Thomas Geiger (LCB) und als Vorsitzender Dr. Thomas Sparr (Stiftung Brandenburger Tor) an.