Mit der Umstellung folge Bastei Lübbe dem immer lauter werdenden Ruf aus dem Sortimentsbuchhandel, die vor einigen Jahren von der Verlagsgruppe eingeführte 99er-Endung abzuschaffen, so die Mitteilung weiter. "Entscheidend aber ist, was vor dem Komma steht", zitiert Stefanie Folle, Vertriebsleiterin bei Bastei Lübbe, den Buchhändler Jan Orthey aus Lüneburg. Wo möglich, werde der Verlag deshalb die Verkaufspreise "signifikant anheben", kündigt Folle an.
"Uns ist bewusst, dass allein wir Verlage angesichts ausgereizter Konditionen, steigender Miet- und Personalkosten im Handel und rückläufiger Kundenfrequenz durch die von uns vorgegebene Preisgestaltung die Rendite des Handels verbessern können", so Klaus Kluge, Bastei Lübbe-Vorstand.
Begleitende Kundenbeobachtungen sollen der Mitteilung zufolge klären, wie viele Kunden überhaupt auf den Ladenpreis achten und zum Kaufkriterium erheben. Die bereits mit dem Herbstprogramm 2015 vorgenommenen testweisen Preiserhöhungen einzelner Taschenbücher um einen Euro auf 10,99 Euro hätten zu keiner erkennbaren Kaufzurückhaltung geführt, resümiert der Verlag. Entscheidend sei allerdings die Bereitschaft des Handels gewesen, sich aktiv für die preisangehobenen Titel einzusetzen.
Stefanie Folle schränkt allerdings ein: "Das Ganze ist ein Experiment. Sollten wir auf breiter Front scheitern, kehren wir zurück zu den teils ungeliebten, aber gelernten 99er-Endungen."
Hoffen wir also, dass Lübbe seine Rolle als Pionier behält und die Preise auf breiter Front wieder geglättet werden. Gerne auch auf ganze Euro =)