Bastei Lübbe glättet Preise

Weg von den 99-Cent-Werten

2. Februar 2016
Redaktion Börsenblatt
Bastei Lübbe stellt mit dem Herbstprogramm 2016 alle Novitäten auf glatte Preisendungen um. Einzelne Titel, insbesondere im Taschenbuch, werden künftig auf 90 Cent enden. Damit folge man dem Wunsch aus dem Sortiment, schreibt der Kölner Verlag, der erst kürzlich wegen seiner "Illuminati"-Verschenkaktion von Buchhändlern scharf kritisiert wurde.

Mit der Umstellung folge Bastei Lübbe dem immer lauter werdenden Ruf aus dem Sortimentsbuchhandel, die vor einigen Jahren von der Verlagsgruppe eingeführte 99er-Endung abzuschaffen, so die Mitteilung weiter. "Entscheidend aber ist, was vor dem Komma steht", zitiert Stefanie Folle, Vertriebsleiterin bei Bastei Lübbe, den Buchhändler Jan Orthey aus Lüneburg. Wo möglich, werde der Verlag deshalb die Verkaufspreise "signifikant anheben", kündigt Folle an.

"Uns ist bewusst, dass allein wir Verlage angesichts ausgereizter Konditionen, steigender Miet- und Personalkosten im Handel und rückläufiger Kundenfrequenz durch die von uns vorgegebene Preisgestaltung die Rendite des Handels verbessern können", so Klaus Kluge, Bastei Lübbe-Vorstand.

Begleitende Kundenbeobachtungen sollen der Mitteilung zufolge klären, wie viele Kunden überhaupt auf den Ladenpreis achten und zum Kaufkriterium erheben. Die bereits mit dem Herbstprogramm 2015 vorgenommenen testweisen Preiserhöhungen einzelner Taschenbücher um einen Euro auf 10,99 Euro hätten zu keiner erkennbaren Kaufzurückhaltung geführt, resümiert der Verlag. Entscheidend sei allerdings die Bereitschaft des Handels gewesen, sich aktiv für die preisangehobenen Titel einzusetzen.

Stefanie Folle schränkt allerdings ein: "Das Ganze ist ein Experiment. Sollten wir auf breiter Front scheitern, kehren wir zurück zu den teils ungeliebten, aber gelernten 99er-Endungen."