Es waren oft Fernweh, Abenteuerlust und Wissensdurst, weswegen Frauen auf Reisen gingen. Andere hatten familiäre, religiöse oder politische Gründe, ihre Heimat zu verlassen. Die erste bekannte Reisende, die einen Bericht aus eigener Feder hinterlassen hat, war die Klosterfrau Etheria, die um 380 auf Pilgerfahrt nach Konstantinopel ging; "Peregrinatio Etheriae" wurde erst 1884 entdeckt. Um diese Zeit begab sich die Krankenschwester Kate Marsden zu den "Aussätzigen nach Sibirien" und Lady Florence Dixie nach Patagonien. Alexandra David-Neel überquerte zur Erforschung tibetischer Kultur den Himalaya und Ella Maillart nahm ihre Katze mit nach Südindien. Die Wienerin Ida Pfeiffer hat wohl den Rekord aufgestellt: Sie machte sich Mitte des 19. Jahrhunderts als Witwe auf den Weg und umkreiste zweimal die Erde. Frauen reisten natürlich häufig in Männerkleidung, manche schworen auf "einen guten festen Rock".
Die Schilderungen aus weiblicher Sicht unterscheiden sich durchaus von denen der männlichen Reisenden, Berichte über das orientalische Frauenleben gibt es etwa nur von Frauen. Leider sind ihre Reisebücher immer noch nicht so bekannt, wie sie es verdient hätten.
Die Stuttgarter Antiquarin Inge Utzt, seit langem auf Werke von und über Frauen spezialisiert, stellt die "Ladies on Tour" vor und liest aus deren Veröffentlichungen.
Freitag, 18. Januar, 19:30 Uhr, Literaturhaus Stuttgart (Boschareal / Breitscheidstraße 4), siehe hier