Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik

Auszeichnung für Nico Bleutge

16. Februar 2016
Redaktion Börsenblatt

Der Schriftsteller Nico Bleutge wird mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2016 ausgezeichnet. Die Jury sieht in dem freien Journalisten einen sensiblen und klugen Leser, der sich jedem besprochenen Buch mit spürbarer Ernsthaftigkeit und Fairness widme.

Alfred-Kerr-Preisträger 2016

Nico Bleutge

In der Begründung heißt es: „Er urteilt eigenständig, argumentiert offen und für den Leser öffnend, und er schreibt stilistisch glänzend. Das zeigt sich besonders beeindruckend, wenn Bleutge, der selbst Lyriker ist, Gedichte beschreibt und bespricht – stets aus großer Kenntnis der Geschichte der Lyrik, national wie international."

Der vom Börsenblatt gestiftete Alfred-Kerr-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird auf der Leipziger Buchmesse am Donnerstag, dem 17. März, um 14 Uhr im Veranstaltungsforum der unabhängigen Verlage „Die Unabhängigen“ (Halle 5, Stand H 309) öffentlich verliehen. Die Laudatio auf Bleutge hält Lothar Müller, Feuilleton-Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, der im Jahr 2000 selbst mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Das Grußwort spricht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins.


Über den Preisträger

Nico Bleutge, 1972 in München geboren, studierte in Tübingen Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie. Seine Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Im Jahr 2006 debütierte er mit dem Gedichtband „klare konturen“. Seit 2001 arbeitet der Lyriker und Essayist als freier Literaturkritiker, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung, den Tagesspiegel und die Stuttgarter Zeitung. Der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt in Berlin. Ein Porträt lesen Sie hier.

Über den Laudator

Der Journalist Lothar Müller arbeitet als Feuilleton-Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Nach einer Dozentur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der FU Berlin arbeitete er als Redakteur im Literaturblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Jahr 2000 wurde er selbst mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet, 2008 folgte der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay sowie 2013 der Berliner Preis für Literaturkritik.

Über den Preis

1977 hat das Börsenblatt den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gestiftet. Bis 1995 wurde jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet. Seit 1996 würdigt die Jury jeweils die Arbeit einer Einzelperson. Der Preis wird nicht für eine Einzelkritik vergeben, maßgeblich ist vielmehr die Kontinuität des literaturkritischen Schaffens. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 – 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Insa Wilke, Daniela Strigl, Helmut Böttiger, Ina Hartwig, Gregor Dotzauer, Hubert Winkels und Manfred Papst.

Die Jury des Preises gehören an: die Programmreferentin des Münchener Literaturhauses Katrin Lange, der Schriftsteller Peter Härtling, der Geschäftsführer der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl Michael Lemling, der Ehrenpräsident der Akademie für Sprache und Dichtung Klaus Reichert, der Verleger Klaus Schöffling und Börsenblatt-Chefredakteur Torsten Casimir.