Heidrun Wagner: Miri d’Oro: »Wenn du vergisst«. Oetinger 34, 240 S., 9,99 €, ab 14
Begründung der Jury: "Ein Roman, der auf die Wechselwirkung zwischen Bild und Sprache setzt, ein Seitenlayout, das an gescribbelte Tagebücher und Schulkladden erinnert und mit einer ungewöhnlichen Ouvertüre beginnt: Zoe wacht in einer Klinik auf und kann sich an nichts erinnern. Aber in ihrem Unterbewusstsein entstehen Bilder, Erinnerungsfetzen, die Angst machen, die sie zeichnend festhält. Der Leser teilt die fatale Situation der orientierungslosen Ich-Erzählerin, nicht wissen zu können, wem sie vertrauen kann, weder dem Paar, das vorgibt, ihre Eltern zu sein, noch zwei jungen Pflegern, die zwischen bester Freund und Liebhaber changieren. Plötzlich steht der Verdacht im Raum, sie könnte ihre Schwester getötet haben. Miri d’Oros Zeichnungen geben Hinweise, treiben Heidrun Wagners telegene Episoden voran, Erinnerungssplitter, die sich in drei Bänden zu einer Geschichte entfalten."